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- Subject: [DENICpublic-l] Pressemitteilung: ENUM auf dem Weg zur Anwendungsreife
- Date: Tue, 16 Mar 2004 17:45:36 +0100
Pressemitteilung
Frankfurt, den 16. März 2004
ENUM auf dem Weg zur Anwendungsreife
Großes Interesse an zweitem ENUM-Tag der DENIC eG
Zum zweiten Mal lud die Registrierungsstelle DENIC im Rahmen des laufenden
ENUM-Testbetriebs zu einer Informationsveranstaltung über diese neue
Technologie, die eine Brücke zwischen Telekommunikation und Internet
schlägt. Über ENUM und die ENUM-Dienste wird den Nutzern anhand der
etablierten Rufnummern die gesamte Welt der Kommunikation eröffnet. Etwa
120 Gäste, darunter Vertreter von Mitgliedern der DENIC,
Telekommunikationsanbietern und Internet Service Providern, trafen sich am
16. März in Frankfurt, um sich über die neuesten Entwicklungen auf diesem
Gebiet zu informieren.
ENUM hat das Versuchsstadium hinter sich gelassen und ist auf dem Weg, zur
Massenanwendung zu werden. In dieser Frage waren sich die Experten auf dem
Treffen einig. Die technischen Voraussetzungen dazu sind geschaffen.
Anwendungssoftware für Voice-over-IP-Telefonie und die dazu notwendigen
Server sind mittlerweile zu akzeptablen Preisen verfügbar. Die
Tagungsteilnehmer konnten sich anhand verschiedener Demonstrationen selbst
davon überzeugen. Um eine Standardisierung voranzutreiben und das
Zusammenspiel von Anwendungen und Geräten unterschiedlicher Hersteller
sicherzustellen, gibt es Aktivitäten sowohl in Deutschland als auch auf
europäischer Ebene.
Die Praxistauglichkeit hat ENUM inzwischen in verschiedenen
Testinstallationen bewiesen. So zum Beispiel an der Universität des
Saarlandes in Saarbrücken. Mehrere hundert Studierende und Mitarbeiter
nutzen bereits die neue Technologie, um über das Internet zu telefonieren.
Auch vom üblichen Festnetz aus eingehende Anrufe werden, sofern
entsprechende Programme auf den Rechnern der Adressaten installiert sind,
über ENUM und das Internet weitergeleitet.
Auch bei der Deutschen Telekom hat ENUM einen hohen Stellenwert. So will
man sich verstärkt im Bereich der Validierung engagieren und eine
Validierungsagentur für ENUM-Registrare aufbauen. Denn es muss
sichergestellt werden, dass der ENUM-Eintrag für eine bestimmte
Telefon-Rufnummer nur vom Inhaber dieser Rufnummer vorgenommen wird. Dazu
muss in Rahmen der Validierung des Identität und die Nutzungsberechtigung
festgestellt werden und diese in regelmäßigen Abständen überprüft werden.
Denn eine Rufnummer und ihr Inhaber können sich schnell ändern.
Im ENUM-Testbetrieb können alle üblichen deutschen Rufnummern mit den
ENUM-Domains verknüpft werden. Das führt bei der Internettelephonie leicht
in Schwierigkeiten, da hier im Gegensatz zum Festnetz die direkte
geographische Zuordnung teilweise aufgehoben wird. Ortsnetznummern führen
somit leicht in die Irre. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation
und Post denkt auch aus diesen Gründen über die Einführung einer neuen
Rufnummerngasse mit der Vorwahl 032 nach, die dann national und nicht mehr
auf Ortsnetze ausgerichtet ist. Eine solche Nummerngasse böte sich dann
auch für die Nutzung von Voice-over-IP-Diensten an. Vor der Einführung
sind aber noch eine Reihe von Detailfragen zu klären, weshalb von Seiten
der Regulierungsbehörde auch noch kein Starttermin genannt wird.
Die Präsentationen und Vortragsunterlagen sind in Kürze auch unter
http://www.denic.de/de/enum/aktuelle_arbeit/veranstaltungen/index.html#TM_16_03_2004
zu erreichen.
Hintergrund: ENUM
ENUM leitet sich ab von telephone number mapping und steht für ein
Protokoll, mit dem Ressourcen aus dem Telekommunikations- und dem
Internetbereich verknüpft werden können. Es definiert eine Vorschrift, mit
der eine Telefonnummer in eindeutiger Weise auf eine Domain abgebildet
wird. Diese Domain kann dann zur Identifizierung unterschiedlicher
Kommunikationsdienste herangezogen werden, zum Beispiel Fax, Mobilfunk,
Voice Mail Systeme, E-Mail-Adressen, IP-Telefonie-Adressen, Webseiten,
oder Anrufumleitungen.
Die Idee, die hinter ENUM steckt, ist so einfach wie bestechend. Statt
sich mit einer Vielzahl von Rufnummern und Adressen für Privat- und
Bürotelefon, Handy, Fax, E-Mail oder Webseite auseinandersetzen zu müssen,
die nur mit sehr viel Aufwand aktuell zu halten sind, genügt es in
Zukunft, eine einzige Nummer in sein Adressverzeichnis einzutragen. Die
Zuordnung zu den jeweils passenden Ausgabegeräten übernehmen die Einträge
im ENUM-Nameserver.
Durch die Verknüpfung von Telefonnummern und Internet-Ressourcen ergeben
sich völlig neue Dienste. Ein Basisdienst ist das Auffinden eines
telephoniefähigen Internet-Endgerätes von einem herkömmlichen Telefon aus.
Optional liefert ENUM aber auch Hinweise auf zusätzliche
Kommunikationsmöglichkeiten. Sollte ein telephoniefähiges
Internet-Endgerät nicht erreichbar sein, kann aus der Liste weiterer
Anwendungen eine entsprechende Alternative ausgewählt werden.
Weitere Information zu ENUM und zum Testbetrieb bei der DENIC erhält man
auf der DENIC-Webseite http://www.denic.de/de/enum/index.html.
DENIC> Dr. Klaus Herzig
DENIC> Pressestelle
DENIC> DENIC eG
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- [DENICpublic-l] Pressemitteilung: ENUM auf dem Weg zur Anwendungsreife, DENICpresse/Denic, 03/16/2004
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