Skip to Content.
Sympa Menu

public-l - [DENICpublic-l] PRESSEMITTEILUNG: „Next-Level Evolution: Homo Digitalis“ – DENIC-Internetkonferenz Domain pulse 2018 im Zeichen von digitalem Wandel zwischen Freiheit und Sicherheit

public-l AT list.denic.de

Subject: Public DENIC mailinglist

List archive

[DENICpublic-l] PRESSEMITTEILUNG: „Next-Level Evolution: Homo Digitalis“ – DENIC-Internetkonferenz Domain pulse 2018 im Zeichen von digitalem Wandel zwischen Freiheit und Sicherheit


Chronological Thread 
  • From: DENIC Presse <presse AT denic.de>
  • To: public-l AT list.denic.de
  • Subject: [DENICpublic-l] PRESSEMITTEILUNG: „Next-Level Evolution: Homo Digitalis“ – DENIC-Internetkonferenz Domain pulse 2018 im Zeichen von digitalem Wandel zwischen Freiheit und Sicherheit
  • Date: Fri, 23 Feb 2018 21:22:08 +0100
  • Importance:
  • Sensitivity:


PRESSEMITTEILUNG

„Next-Level Evolution: Homo Digitalis“ – DENIC-Internetkonferenz Domain pulse
2018 im Zeichen von digitalem Wandel zwischen Freiheit und Sicherheit

Spannende Talks und Diskussionen beim Domain Pulse am 22./23. Februar 2018 in
München mit Zukunftsforscher Matthias Horx, dem
Bundesdatenschutzbeauftragten a. D. Peter Schaar, ZITiS-Präsident Wilfried
Karl u.v.m. bald auch im Video

----------

Sehr geehrte Damen und Herren,

kann Digitalisierung gelingen, die das technisch Machbare zum einzigen
Maßstab erhebt? Welchen Beitrag kann die Digitalwirtschaft leisten, um die
Risiken zu minimieren, die mit dem nächsten Schritt in der Weiterentwicklung
des Internet – dem Internet der Dinge – einhergehen werden? Bringt ein
Mehr an staatlicher Überwachung im Netz tatsächlich einen Zuwachs an
Sicherheit, wie die Politik verspricht?

Thesen, Prognosen und Antworten auf diese und andere brandaktuelle Fragen
lieferte die Internetkonferenz Domain pulse, deren 15. Auflage unter dem
Motto „Next-Level Evolution: Homo Digitalis“ am 22. und 23. Februar 2018 in
München stattfand. Rund 450 Besucher folgten den Vorträgen und
Podiumsdiskussionen internationaler Experten bei dem etablierten
Branchentreffen, das sich zur alljährlich bedeutendsten Veranstaltung für
Themen,
Tendenzen und Trends rund um Internetdomains im deutschsprachigen Raum
entwickelt hat. Gemeinsam mit den Registrierungsstellen der Länderdomains von
Österreich (nic.at) sowie der Schweiz und Liechtenstein (SWITCH) führt die
diesmalige Ausrichterin DENIC eG, die den deutschen Namensraum .de im
Internet betreibt, die zweitägige Expertentagung Domain pulse im jährlichen
Wechsel durch.

Digitalisierung und Gesellschaft: Keine Aussicht auf Erfolg ohne den Faktor
Mensch

In seiner Keynote „Digitale Erleuchtung – erleuchtete Digitalisierung: Von
der Naivität zur Humanität in der digitalen Welt“ räumte der Trend- und
Zukunftsforscher Matthias Horx, Gründer des renommierten Zukunftsinstituts,
mit den weitverbreiteten digitalen Träumen um Algorithmen und Künstliche
Intelligenzen auf. Wahrhaft ernst zu nehmen und zukunftsfähig seien nur
solche Wertschöpfungsmodelle, die sich daran ausrichteten, dass
Digitalisierung, um Zukunft im humanen Kontext zu begreifen und zu formen, in
eine Zivilisierungsphase eintreten oder scheitern müsse. Seine These:
"Bislang war das Internet eine Art Wilder Westen. Jetzt erst entsteht daraus
eine planetare Zivilisation - und wir alle sind die Pioniere!"

Risiken des Internet der Dinge eindämmen? Mit dem Domain Name System!

Welche Gefahren für die globale Gesellschaft speziell von den so genannten
disruptiven Technologien des Internet der Dinge (IoT) ausgehen und welche
Möglichkeiten die Domainindustrie als Betreiberin der Basisinfrastrukturen
des Internet bereitstellen kann, um diese Risiken zu begrenzen, diskutierte
der unabhängige Politikberater Maarten Botterman, der seit 15 Jahren für die
Europäische Kommission IoT-Fragen erforscht und die IoT-Arbeitsgruppe der
Vereinten Nationen im Rahmen des Internet Governance Forums (UN-IGF) leitet,
mit dem Publikum. Ziel der Domainindustrie müsse es sein, in einer Welt,
in der künftig jedes Jahr Milliarden neuer IoT-Geräte mit dem Internet
verbunden würden – Prognosen gehen von 20 Milliarden Geräten bis zum Jahr 2020
aus –, diese Geräte auf eine sichere und intelligente Art und Weise
miteinander zu verknüpfen und Lösungen, die zur Steigerung der
Verlässlichkeit des
Internet beitrügen, als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, aber auch als eigene
Wachstumschance zu begreifen.

Smart Driving: IoT im ethischen Praxistest

Bei dem Round Table „Mobilität 4.0 auf dem Prüfstand: Technik und Ethik des
vernetzten Fahrens“ beleuchteten zwei Experten die Chancen und
technologischen Vorzüge des Internet der Dinge für eine vernetzte Mobilität
der Zukunft, aber auch die daran geknüpften ethischen Herausforderungen:
Gemeinsam mit Dr. Dirk Wisselmann, Referent Automatisiertes Fahren der BMW
Group, ordnete Prof. Dr. Dr. Eric Hilgendorf, Mitglied der Ethikkommission
zum Automatisierten und Vernetzten Fahren des Bundesministeriums für Verkehr
und digitale Infrastruktur und Leiter der Forschungsstelle RobotRecht an
der Universität Würzburg, die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine
hinsichtlich der gesellschaftlich bedeutsamen Reichweite von Verantwortung
ein. Die notwendigen Vorkehrungen für Kontrollierbarkeit, Transparenz und
Datenautonomie sieht Hilgendorf hierzulande inzwischen gegeben: „Die
erfolgreiche Reform des Straßenverkehrsgesetzes im Sommer 2017 und die
Arbeit der Ethikkommission haben einen belastbaren rechtlichen Rahmen für das
automatisierte Fahren in Deutschland geschaffen, der auch in anderen Ländern
als vorbildlich empfunden wird.“

Mehr Überwachung – mehr Sicherheit?

In einem Streitgespräch zum Thema „Freiheit versus Sicherheit im digitalen
Raum – Dilemma ohne Ausweg?“ trafen mit dem Bundesbeauftragten für
Datenschutz und Informationsfreiheit a. D., Peter Schaar, und Wilfried Karl,
Präsident der 2017 neu geschaffenen Bundesober-behörde ZITiS – Zentrale
Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich –, die die deutschen
Sicherheitsbehörden in digitaler Forensik, Telekommunikations­überwachung,
Krypto- und Big Data-Analyse unterstützt, zwei prominente Repräsentanten der
Gegenpole Freiheit und Sicherheit aufeinander. Zuvor veranschaulichte
Peter Schaar auf Basis der Thesen seines jüngsten Buches ("Trügerische
Sicherheit. Wie die Terrorangst uns in den Ausnahmezustand treibt"), wie
Demokratie und Rechtsstaat durch die fortlaufende staatliche Aufrüstung zur
Terrorismusbekämpfung untergraben werden, ohne dass die ergriffenen
Maßnahmen Gefahrenprävention und -abwehr faktisch verbessern. Der Aussage
Karls: „Moderne digitale Technologien werden leider auch für kriminelle
Zwecke missbraucht.

Die Sicherheitsbehörden dürfen deshalb nicht von der technischen Entwicklung
abgekoppelt werden. Sonst können sie ihren Schutzauftrag nur erschwert
und in Zukunft vielleicht sogar gar nicht mehr erfüllen. Das kann nicht im
Interesse der Bürgerinnen und Bürger sein" hielt Schaar entgegen: „Die
Behauptung, Überwachung führe zu mehr Sicherheit, ist eine dreiste Lüge.
Bisweilen ist sogar das Gegenteil richtig: Backdoors in der IT und der
Aufkauf von Zero Days gefährden die IT-Sicherheit und zerstören das Vertrauen
in die Informationstechnik.“

id4me: Universelles Single-Sign-On auf die offene, freie und sichere Art

Single-Sign-On(SSO)-Lösungen eröffnen über ein festes Credential-Paar
Username/Passwort den Zugang zu allen Online-Konten eines Nutzers.
Existierende
Lösungen sind für viele Anwendungen aber oft zu komplex oder bieten den
Nutzern wie im Falle der Social Media-SSO-Lösungen von Google oder Facebook
keine nachhaltige Datenautonomie. In diese Lücke will die in einem
Kooperationsverbund aus DENIC, 1 & 1 und Open-Xchange entwickelte neue
SSO-Lösung
id4me stoßen, die im Laufe des Jahres an den Start gehen soll: Mit
Domainnamen als Identifier baut der offene, freie und sichere Ansatz zur
nutzerindividuellen Authentisierung für Internet-Services auf vorhandenen
Protokollen und Standards (OpenID Connect, DNS(SEC), DANE, ACME) auf und
wird es dem Nutzer durch deren intelligente Verknüpfung erlauben, sich mit
einem einzigen Passwort bei einer Vielzahl von Diensten anzumelden und
festzulegen, mit wem er wie lange welche Daten teilt. Neben der Vorstellung
der beteiligten Rollen der verteilten Lösung (User, Identity Authority =
DENIC, Identity Agent = Registrar und Relying Party = Shop) präsentierte
DENICs Chefentwickler Marcos Sanz Grossón den Ablauf der einzelnen
Authentifizierungs-, Datenbereitstellungs- und LogIn-Schritte in einer
Live-Demonstration am id4me-Infostand.

Herausforderung Compliance: Weichenstellungen für die
Datenschutzgrundverordnung

Die folgende Podiumsdiskussion beschäftigte sich mit den Auswirkungen des
Digitalfahrplans 2020 der EU: Die Informationssicherheits- und
Datenschutzbeauftragten DENICs sowie die Vertreter zweier international
tätiger Registrare berichteten von den Herausforderungen, die sich Akteuren
der Domainindustrie im Zusammenhang mit der Richtlinie zur Netzwerk- und
Informationssicherheit (NIS), der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und der
ePrivacy-Verordnung stellen und gaben Erfahrungen bei der Umsetzung und
wertvolle Hinweise an die Kongressbesucher weiter, die für eigene
Compliance-Zwecke hilfreich sein können.

Notice & Take Down: Wie umgehen mit rechtswidrigen oder fragwürdigen Inhalten
im Netz?

Dass in verschiedenen europäischen Ländern durchaus unterschiedliche
Auffassungen darüber herrschen, inwieweit Domainregistrierungsstellen – statt
ausschließlich der Gerichte und Ordnungsbehörden – gegen rechtswidrige
Inhalte im Internet vorgehen sollten, zeigte sich in einer kontroversen
Debatte
der Chefjuristen der Betreiber von sechs nationalen und regionalen Top Level
Domains. Für DENICs Syndikus Peter Horst ist die Position der deutschen
Registry ganz klar: „Wenn es um Inhalte geht, ist man bei DENIC an der
falschen Adresse. Würde DENIC Inhalte bewerten und nach eigenem Ermessen
Domains löschen, über die Webseiten mit fragwürdigen Inhalten aufgerufen
werden können, käme dies einer Zensur gleich. In einer auf Gewaltenteilung
basierenden Demokratie kann aber niemand ernsthaft eine privatwirtschaftliche
Rechtsdurchsetzung wollen. Diese Philosophie DENICs spiegelt im Übrigen
auch die einhellige Auffassung der deutschen Gerichte wider.“

Domain pulse im Internet

Das Gesamtprogramm der Expertentagung mit sämtlichen Akteuren findet sich auf
der Veranstaltungs-Website unter https://www.domainpulse.de/de/programm.
In der Woche nach der Veranstaltung werden Interessierten dort die
Präsentationen und Videomitschnitte des Kongresses als Retrospektive zur
Verfügung
stehen.

Der nächste Domain pulse, organisiert von SWITCH, wird am 18. und 19. Februar
2019 in der Schweizer Hauptstadt Bern stattfinden.



Mit freundlichen Grüßen

Stefanie Welters
Unternehmenskommunikation
--
DENIC eG | Kaiserstraße 75 - 77 | 60329 Frankfurt am Main | GERMANY
E-Mail: presse AT denic.de | Fon: +49 69 27235-274 | Fax: -235
https://www.denic.de

Angaben nach § 25a Absatz 1 GenG:
DENIC eG (Sitz: Frankfurt am Main). Vorstand: Helga Krüger, Martin
Küchenthal, Andreas Musielak, Dr. Jörg Schweiger
Vorsitzender des Aufsichtsrats: Thomas Keller. Eingetragen unter Nr. 770 im
Genossenschaftsregister, Amtsgericht Frankfurt am Main



Archive powered by MHonArc 2.6.19.

Top of Page