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public-l - [DENICpublic-l] Pressemitteilung: ICANN-Reform: Bei den Domainverwaltern überwiegen die Zweifel

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[DENICpublic-l] Pressemitteilung: ICANN-Reform: Bei den Domainverwaltern überwiegen die Zweifel


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  • Subject: [DENICpublic-l] Pressemitteilung: ICANN-Reform: Bei den Domainverwaltern überwiegen die Zweifel
  • Date: Mon, 10 Feb 2003 14:46:59 +0100

Pressemitteilung

Frankfurt, den 10. Februar 2003

ICANN-Reform: Bei den Domainverwaltern überwiegen die Zweifel


Überwiegend pessimistisch gestimmt über die Aussichten der im vergangenen
Dezember beschlossenen Reform der internationalen Internetverwaltung ICANN
zeigten sich die Verwalter der nationalen Domain-Länderkürzel auf dem
zweitägigen 4. Treffen des ICANN-Studienkreises am 3. und 4. Februar 2003
in Berlin. Etwa 150 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft
waren der Einladung des NETCOM Instituts Leipzig und der deutschen
Registrierungsstelle DENIC eG gefolgt, um über dort das Thema "Internet
Governance 2003: ICANN in der Reform" zu diskutieren.

DENIC-Vorstandsmitglied Sabine Dolderer sprach in ihrer Einleitung zur
Tagung nach der langjährigen Diskussion mit ICANN ohne greifbare
Ergebnisse von drei Jahren Stillstand. Dennoch sehe man sich weiter als
Teil des ICANN-Prozesses, den man auch in Zukunft kritisch begleiten
werden. Sie erneuerte ihre Forderung, ICANN solle sich auf ihre
Kernaufgaben beschränken und sich bemühen, diese mit ganzer Kraft zu
erfüllen. Dazu gehöre insbesondere die IANA-Funktion, also die Pflege der
Kontaktdaten für die verschiedenen Top Level Domains und die Verteilung
der IP-Adressen. Damit sei schon viel gewonnen.

Auch William Black von der britischen Registrierungsstelle Nominet zeigte
sich von den Vorschlägen zur ICANN-Reform deprimiert. ICANN sei als
Organisation immer noch zu kompliziert aufgebaut. Er plädierte daher für
radikale Vereinfachungen und warf die Frage auf, ob es nicht sinnvoll
wäre, gänzlich neu zu beginnen. Dabei sollten zunächst die grundlegenden
Bedürfnisse und Aufgaben definiert werden. Dann könne man daran gehen sich
zu verständigen, wie diese mit dem geringsten strukturellen Aufwand zu
befriedigen seien.

Marianne Wolfsgruber, Geschäftsführerin des europäischen Dachverbandes der
Registrierungsstellen CENTR, konstatierte, das gegenseitige Vertrauen habe
durch die Vorfälle der letzten Jahre stark gelitten. Sie äußerte jedoch
die Hoffnung, dass mit der neuen Struktur auch neue Personen bei ICANN zum
Zuge kommen und die "institutionelle Inzucht" ein Ende finde. Es sei von
allen Seiten zu wenig miteinander gesprochen worden. Neue Köpfe könnten
hier für einen Neustart des Gedankenaustausches sorgen, mit dem wieder ein
neues Vertrauensverhältnis aufgebaut werden könne.


Vint Cerf, einer der "Väter des Internets" und derzeit Vorsitzender des
ICANN-Direktoriums, betonte in seinem Vortrag insbesondere das Prinzip der
Kooperation, welches er als extrem wichtig für das Funktionieren des
Internets bezeichnete. Angewandt auf ICANN bedeute dies, dass alle
Beteiligten stärker zusammenarbeiten und miteinander kommunizieren
müssten, auch wenn sie außerhalb von ICANN miteinander in Konkurrenz
stünden. Der neue ICANN-Präsident, der im Frühjahr seine Arbeit als
Nachfolger von Stuart Lynn aufnehmen werde, stehe vor der gewaltigen
Aufgabe, die verschiedenen Partner an einen Tisch zu bringen und die
beschlossene Reform rasch umzusetzen. Es müsse allen Beteiligten klar
sein, dass es leicht sei, Regeln aufzustellen, diese aber nur Sinn machen,
wenn Sie auch tatsächlich angewandt werden können. Hier schloss er
ausdrücklich auch die Vertreter der Regierungen mit ein.

Neben der Zusammenarbeit zwischen den Registrierungsstellen und ICANN war
das durch die Strukturreform neu aufgekommene Konzept einer verstärkten
Public Private Partnership ein weiteres beherrschendes Thema der
Konferenz. Die auf der Veranstaltung anwesenden Vertreter der staatlichen
Stellen äußerten sich auch bei dieser Gelegenheit wieder positiv über die
Tätigkeit der DENIC. So wurde zwar betont, dass es durchaus ein
öffentliches Interesse für die Belange der Domainverwaltung gebe. Die
DENIC leiste jedoch gute Arbeit und führe die Domainregistrierung und
-verwaltung schnell, kostengünstig, transparent und diskriminierungsfrei
durch, erklärte Cara Schwarz-Schilling von der Regulierungsbehörde für
Telekommunikation und Post. Dieser Einschätzung schloss sich auch Michael
Leibrandt als Vertreter des Wirtschaftsministerium an.


DENIC> Dr. Klaus Herzig
DENIC> Pressestelle
DENIC> DENIC eG (Top Level Domain for Germany .de)
DENIC> Wiesenhüttenplatz 26
DENIC> 60329 Frankfurt am Main, Germany
DENIC> Tel. +49 (0)69/27235-274, Fax. +49 (0)69/27235-235
DENIC> E-Mail: presse AT DENIC.de
DENIC> http://www.denic.de
DENIC>




  • [DENICpublic-l] Pressemitteilung: ICANN-Reform: Bei den Domainverwaltern überwiegen die Zweifel, DENICpresse/Denic, 02/10/2003

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