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public-l - [DENICpublic-l] Pressemitteilung: ENUM gewinnt an Fahrt

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[DENICpublic-l] Pressemitteilung: ENUM gewinnt an Fahrt


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  • From: Klaus Herzig/Denic <herzig AT denic.de>
  • To: presse AT denic.de
  • Subject: [DENICpublic-l] Pressemitteilung: ENUM gewinnt an Fahrt
  • Date: Tue, 28 Sep 2004 18:41:12 +0200


Pressemitteilung

Frankfurt am Main, den 28. September 2004

ENUM gewinnt an Fahrt
Dritter ENUM-Tag der DENIC eG mit dem Schwerpunkt Sicherheit

Im Rahmen des laufenden ENUM-Testbetriebs veranstaltete die
Registrierungsstelle DENIC am 28. September 2004 den dritten ENUM-Tag.
ENUM ist eine neue Technologie, die eine Brücke zwischen Telekommunikation
und Internet schlägt. Über ENUM und die ENUM-Dienste wird den Nutzern
anhand der etablierten Rufnummern die gesamte Welt der Kommunikation
eröffnet. 140 Experten, unter ihnen viele DENIC-Mitglieder, die bereits
ENUM-Domains anbieten, Telekommunikationsdienstleister und
Wissenschaftler, diskutierten über die Fortschritte, die ENUM in
Deutschland in den letzten Monaten gemacht hat.

Seit dem zweiten ENUM-Tag im März 2004 hat sich die Zahl der Provider, die
Registrierungen von ENUM-Domains vornehmen, mehr als verdoppelt. Der
Nutzer hat inzwischen die Auswahl unter 43 Anbietern. Noch stärker
gestiegen ist mit 227 Prozent die Zahl der ENUM-Domains von 260 auf 850.
Dies erscheint wenig angesichts der großen Zahl von Telefonanschlüssen.
Unter jeder ENUM-Domains lassen sich aber ganze Telefonanlagen mit vielen
hundert bis tausend Nebenstellen betreiben, so dass die Zahl der Anwender
von ENUM deutlich höher liegt als die Zahl der Domains.

Ein wichtiges Thema des ENUM-Tages war das Thema Sicherheit sowie
Konzepte, wie das Problem von SPAM im Bereich der Internet-Telephonie
(auch SPIT genannt) angegangen werden kann. In beiden Fällen spielen
Aspekte der Authentifizierung (also der Frage, ob der angezeigte Absender
einer Nachricht auch wirklich derjenige ist) und des Schutzes vor
Datenausspähung und Datenveränderung eine Rolle. Hier wurden von den
Referenten verschiedene Modelle für zukünftige Lösungsstrategien
vorgestellt. So beschäftigte sich Professor Dr. Andreas Steffen von der
Zürcher Hochschule Winterthur mit Sicherheitsfragen auf der technischen
Protokollebene des ENUM-Standards. John-Erik Horn stellte seine
Vorstellungen für ein rein internetgebundenes Telefonnetz für Deutschland
vor, das flächendeckend ENUM beim Verbindungsaufbau einsetzt.

ENUM wurde jedoch nicht nur aus technischer Sicht betrachtet. Dr. Volker
Leib, Sozialwissenschaftler am Nexus-Institut in Berlin, stuft Internet,
Voice-over-IP und ENUM als bedeutende Innovationen ein, die zu
grundlegenden Strukturänderungen führen werden und zum Teil bereits
geführt haben. So werde sich die technische Grundlage der Telefonie in den
nächsten Jahren gewaltig verändern. Große Telekommunikationsunternehmen
wie die Deutsche Telekom oder die British Telecom gingen davon aus, dass
das bisherige Telefonnetz innerhalb der kommenden fünf bis zehn Jahre
abgeschaltet und durch ein auf der Internet-Technologie basierendes
IP-Netz ersetzt wird. Dennoch würden die derzeitigen Telefonnummern auch
weiterhin in Gebrauch bleiben, ebenso wie die über zwei Milliarden
Telefonanschlüsse, die es weltweit gibt. Leib plädiert daher für eine
vorausschauende Innovationspolitik, die einen Rahmen für die zukünftige
Entwicklung bereitstellt, der Rechts- und Planungssicherheit für die
beteiligten Unternehmen gewährleistet. Daneben müsse ein leichter
Markzutritt für Anbieter von Voice-over-IP-Diensten ermöglicht werden. Es
sei immens wichtig, auf einen baldigen Beginn des ENUM-Wirkbetriebs
hinzuarbeiten und den Übergang vom derzeitigen Testbetrieb auf den
Wirkbetrieb so unkompliziert wie möglich zu gestalten, so Leib
abschließend.



Die Präsentationen und Vortragsunterlagen sind in Kürze auch unter
http://www.denic.de/de/enum/veranstaltungen/denic_enum-tage/index.html zu
finden.

Hintergrund: ENUM

ENUM leitet sich ab von telephone number mapping und steht für ein
Protokoll, mit dem Ressourcen aus dem Telekommunikations- und dem
Internetbereich verknüpft werden können. Es definiert eine Vorschrift, mit
der eine Telefonnummer in eindeutiger Weise auf eine Domain abgebildet
wird. Diese Domain kann dann zur Identifizierung unterschiedlicher
Kommunikationsdienste herangezogen werden, zum Beispiel Fax, Mobilfunk,
Voice Mail Systeme, E-Mail-Adressen, IP-Telefonie-Adressen, Webseiten,
oder Anrufumleitungen.

Die Idee, die hinter ENUM steckt, ist so einfach wie bestechend. Statt
sich mit einer Vielzahl von Rufnummern und Adressen für Privat- und
Bürotelefon, Handy, Fax, E-Mail oder Webseite auseinandersetzen zu müssen,
die nur mit sehr viel Aufwand aktuell zu halten sind, genügt es in
Zukunft, eine einzige Nummer in sein Adressverzeichnis einzutragen. Die
Zuordnung zu den jeweils passenden Ausgabegeräten übernehmen die Einträge
im ENUM-Nameserver.

Durch die Verknüpfung von Telefonnummern und Internet-Ressourcen ergeben
sich völlig neue Dienste. Ein Basisdienst ist das Auffinden eines
telephoniefähigen Internet-Endgerätes von einem herkömmlichen Telefon aus.
Optional liefert ENUM aber auch Hinweise auf zusätzliche
Kommunikationsmöglichkeiten. Sollte ein telephoniefähiges
Internet-Endgerät nicht erreichbar sein, kann aus der Liste weiterer
Anwendungen eine entsprechende Alternative ausgewählt werden.

Weitere Information zu ENUM und zum Testbetrieb bei der DENIC erhält man
auf der DENIC-Webseite http://www.denic.de/de/enum/index.html.


DENIC> Dr. Klaus Herzig
DENIC> Pressestelle
DENIC> DENIC eG
DENIC> Wiesenhüttenplatz 26
DENIC> 60329 Frankfurt am Main, Germany
DENIC> Tel. +49 69 27235-274, Fax. +49 69 27235-235
DENIC> E-Mail: presse AT DENIC.de
DENIC> http://www.denic.de






  • [DENICpublic-l] Pressemitteilung: ENUM gewinnt an Fahrt, Klaus Herzig/Denic, 09/28/2004

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