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public-l - [DENICpublic-l] Re: [DENICpublic-l] Löschung vs. Kündigung - ein Test bei einem DENIC Mitglied

public-l AT list.denic.de

Subject: Public DENIC mailinglist

List archive

[DENICpublic-l] Re: [DENICpublic-l] Löschung vs. Kündigung - ein Test bei einem DENIC Mitglied


Chronological Thread 
  • From: ambos AT ambos.de
  • To: public-l AT denic.de
  • Subject: [DENICpublic-l] Re: [DENICpublic-l] Löschung vs. Kündigung - ein Test bei einem DENIC Mitglied
  • Date: Sat, 27 Feb 2010 16:41:52 +0000
  • Importance: normal
  • List-id: public-l <public-l.list-id.denic.de>
  • Xpurgatereport: 0.1 - X-purgate: Clean X-purgate-ID: 151795::100227174524-2DD8B6B0-7BD52F34/0-0/0-1 X-purgate-Ad: For more information about eXpurgate please visit http://www.expurgate.net/


Hallo,

meine Erfahrung ist, dass das Thema nicht einfach nur an Kompetenzmangel
festzumachen ist.

Beispielszenario - mehrfach erlebt:
Ein Kunde möchte für eine Domain einen Providerwechsel durchführen. Hat er
bei seinem Altprovider ein Robotsystem, wo es einen "löschen" Schalter gibt,
werden mit Sicherheit 9 von 10 Endkunden ihn anklicken. Der löschen-Schalter
kann bestmöglich erklärt werden. Es liest keiner.
Ein löschen-Schalter hat eine magische Wirkung.

Ein Kunde eines meiner Reseller hat einmal einen Rechtssreit verloren, weil
er bei der Donmainkündigung meinem Reseller gegenüber explizit eine
Domainlöschung in Auftrag gegeben hat. Nimmt man das Wort dekonnektieren in
den Mund, weiß auch keiner was gemeint ist.



Das Problem kann m.E. nur durch eine kurze "Redemptation Period" gelöst
werden.
Das Kind muss erst einmal in den Brunnen fallen, dass so mancher aufwacht und
anfängt zu lesen.

Eine "Redemptation Period" mit hohen Restore Gebühren könnte großen Schaden
vom Schnell-Anklicker abwenden aber den passenden Lehreffekt hinterlassen.
Es muss manchmal weh tun - aber auch nicht zu sehr.


Wenn ich es anders herum formuliere, müsste das Einführen einer "Redemptation
Period" für das DENIC unausweichlich sein, möchte es den Fürsorgepflichten
des direkten Vertragspartners (Endkunde) gegenüber gerecht werden.

Praktisch könnte es so aussehen, dass der Endkunde beim DENIC für
beispielsweise 100 Eus einen AuthInfo kaufen kann, mit dem er dann zum
nächsten Provider rennen kann.

Trivial aber wirkungsvoll.



Mit freundlichen Grüßen

Heiko Ambos


Ambos InterNet-Solutions
Inh. Heiko Ambos

Hausanschrift: Am Biberbach 23, D-24145 Kiel
Postanschrift: Postfach 1233, D-24011 Kiel

Tel.: 0700 - AmbosFon (14 Cent/min)
26267366
Fax.: 0700 - AmbosFax (14 Cent/min)
26267329
http://www.ambos-is.net
http://www.dynaccess.de

USt-ID-Nr.: DE223257916


-------- Original Message --------
Subject: [DENICpublic-l] Löschung vs. Kündigung - ein Test bei einem DENIC
Mitglied (24-Feb-2010 19:49)
From: thomas polnik <thomas AT polnik.de>
To: public-l AT denic.de

>
> Hallo,
>
> mit Verwunderung habe ich heute feststellen dürfen, daß selbst ein DENIC
> Mitglied, welches es eigentlich besser wissen sollte, eine .de Domain
> ohne expliziten Löschauftrag des Domaininhabers/Admin-Cs lapidar löscht.
>
> Aber der Reihe nach:
>
> Ich hatte meinen DTAG Telefonanschluß letztes Jahr Juni oder Juli
> gekündigt. Zu diesem DTAG Paket gab es auch eine .de Domain inkl., die
> ich bestellt hatte. Sinngemäß stand in dem Kündigungschreiben, daß ich
> den Telefonanschluß und alle damit verbundenen Leistungen kündige.
>
> Gestern Abend (23.02.2010) kam dann eine Mail von
> service AT business.t-online.de mit folgendem Inhalt:
>
> ### snip ###
> ...
> Sie haben für Ihre Homepage (wm8ieg2oa.homepage.t-online.de) die
> Löschung der Domain (s-polnik.de) beantragt. Wir haben Ihren Antrag
> bereits an die zuständige Internet-Verwaltungs-Organisation weitergegeben.
> ...
> ### snip ###
>
> Eine Löschung der Domain s-polnik.de hatte ich aber nie beauftragt. In
> meinem Kündigungsschreiben letztes Jahr an die DTAG hatte ich sogar sehr
> bewußt auf das Wort "Löschung" verzichtet, weil mich interessiert, ob
> sich die DTAG als DENIC-Mitglied regelkonform verhält.
>
> Kleiner Einschub zu meiner Person:
> Ich war etwas mehr als 5 Jahre (10/2003 bis 01/2009) Hostmaster bei
> einem mittelständischen DENIC Mitglied beschäftigt und hatte dort die
> Domainabteilung geleitet. Zu meinen Aufgaben zählte es u.a.,
> Domainresellern beratend zur Seite zu stehen und ihnen z.B. die
> Richtlinien der DENIC zu erklären und auf die Einhaltung dieser zu achten.
> Dieses DENIC Mitglied, bei dem ich beschäftigt war, hatte ich bei der
> DENIC auf verschiedenen Veranstaltungen vertreten und war von ca.
> 01/2007 bis ca. 01/2009 Mitglied des Technischen Beirats bei der DENIC.
> (Der TB ist eine Art Beratungsgremium bestehend aus Vertretern
> unterschiedlicher DENIC Mitglieder und DENIC MA bzw. Vorstand.)
>
>
> Eine der Regeln, die ich Domainresellern immer wieder sehr deutlich ans
> Herz legte: Eine .de Domain kann nur gelöscht werden, wenn der
> Domaininhaber oder Admin-C explizit die _Löschung_ beauftragt. Das Wort
> Kündigung reicht nicht für das Auslösen einer Domainlöschung.
> Auf den Unterschied zwischen "Löschung" und "Kündigung" weist die DENIC
> auch in ihrer öffentlichen FAQ hin, siehe [1].
>
> Also weist man den Domaininhaber/Admin-C auf diesen kleinen aber feinen
> Unterschied hin und bittet ihn um die entsprechende Formulierung.
> Wenn dieser Löschantrag nicht beigebracht werden kann (Manche
> Domaininhaber sind da etwas zickig, aber daran sollte man sich als DENIC
> Mitglied oder Domainreseller nicht stören.) und man die .de Domain nicht
> mehr verwalten möchte, dann sieht die DENIC dafür den Transit vor.
> Mit dem Transit geht die Domain erstmal an die DENIC zurück und DENIC
> kümmert sich erstmal um den Verbleib der Domain und setzt sich mit dem
> Domaininhaber in Verbindung.
> Soweit ist das ein ganz normaler und kein außergewöhnlicher Geschäftsfall.
>
> Worum es mir geht?
> Es geht mir nicht um die Domain s-polnik.de, sondern darum, daß das
> Wissen um .de selbst bei DENIC Mitglieder teilweise erschreckend
> schlecht ist. Die Person, die ich heute bei der DTAG erreicht hatte
> (Kontaktdaten siehe [2]), kannte sich bei .de gar nicht aus. Löschung
> vs. Kündigung, Transit ... alles Fremdworte.
>
> Was haben wir im Technischen Beirat, auf den technischen Meetings oder
> auf den Vollversammlungen um .de diskutiert, wir haben versucht, immer
> einen guten Weg für .de zu finden, auch wenn es teilweise mehr als nur
> kontrovers und emotional herging.
> Aber was nutzt das alles, wenn eines der ältesten DENIC Mitglieder (DTAG
> hat die Mitgliedsnummer 24, derzeit müßte es etwas mehr als 300 DENIC
> Mitglieder geben.) es nicht schafft, nicht schaffen will, solch triviale
> Prozesse wie die Abwicklung einer Domain abzubilden.
>
> Mir ist die heute verlorene Domain nicht wichtig, sie war eigentlich nur
> für den Test, ob DTAG als DENIC Mitglied seinen Pflichten gerecht wird,
> registriert worden ... und DTAG hat kläglich versagt, obwohl sie doch
> unbezahlbares Domainwissen vor einiger Zeit dazugekauft hatte [3], aber
> wohl nicht in der Lage ist, dieses Wissen zu nutzen.
>
> Die Vorstellung daran, daß Firmen oder Personen durch eben diesen
> fehlerhaften Geschäftsprozess wichtige Domains verlieren (können),
> empfinde ich beunruhigend. Warum die DTAG mir als Domaininhaber nicht
> einmal ansatzweise die Chance ließ, die Domain zu retten, ist mir nicht
> begreiflich. Auf meine Email heute morgen an die DTAG, die Löschung doch
> bitte sein zu lassen, weil kein Löschauftrag vorläge, werde ich wohl nie
> eine Antwort erhalten. (Zu dem Zeitpunkt, als ich die Mail an die DTAG
> schrieb, war s-polnik.de noch registriert.)
>
>
> Worum es mir _nicht_ geht!
> Die public-l wird auch von DENIC Mitgliedern gelesen, unter denen es
> einige Befürworter von "Redemptation Period" Ansätzen bei .de gibt.
> Weder als Hostmaster noch heute als Privatperson will ich eine
> Redemptation Period für .de, weil sie nur die Symptome versucht zu
> kurieren, nicht aber die Ursachen.
> Die Ursachen sind aus meiner Sicht u.a. schlecht ausgebildetes (und
> unterbezahltes) Personal und mangelhafte Umsetzung von Geschäftsfällen.
>
>
> Worum es mir geht!
> Mir war und ist eine gute Ausbildung der Leute, die sich mit Domains und
> der Umsetzung der möglichen Geschäftsfälle beschäftigen, wichtig. Als
> Hostmaster hatte ich Stunden damit zugebracht, Neukunden im
> Domainresellerbereich die Regeln bei den Domains zu erklären. Bei Fragen
> konnten Sie mich anrufen bzw. mich per Mail erreichen. Dieser Service
> war kostenlos und über eine normale Festnetznummer zu bekommen.
>
> Wenn der Domainsupportler, den ich heute bei der DTAG erreicht hatte,
> schlichtweg keine Ahnung von .de hat, dann tut es mir wirklich leid für
> ihn. Die DENIC Schulungen für Mitglieder sind meines Wissens nach
> kostenlos, warum schickte die DTAG ihn nicht zu einer dieser Schulungen?
> Mehr als anbieten kann DENIC die Schulungen nicht, die Initiative zur
> Teilnahme muß schon von den Mitgliedern kommen.
>
> Letztlich geht es mir auch nicht darum, auf der DTAG herum zu hacken,
> sie hat sich halt nur erwischen lassen. Wenn ich die finanziellen Mittel
> hätte, hätte ich bei jedem DENIC Mitglied eine Testdomain registriert
> und dann einmal geschaut, was passiert, wenn ich eine Kündigung, bei der
> von der Löschung der Domain keine Rede ist, hinschicke.
>
> Die Mail ist mit der Motviation geschrieben worden, daß vielleicht das
> eine oder andere DENIC Mitglied bzw. Domainreseller einmal bei sich
> prüft, wie es mit der Umsetzung der DENIC Richtlinien denn so bei ihm
> aussieht und DENIC vielleicht einmal prüft, ob sich in Sachen Schulung
> der Mitglieder sich nicht doch noch etwas verbessern ließe.
> Vielleicht wäre eine Art Qualitätssicherung seitens der DENIC bei ihren
> Mitgliedern eine Möglichkeit, Schwachstellen zu finden? Einfach anonym
> eine Domain registrieren und prüfen, was man so als Privatkunde erzählt
> bekommt. Doch nicht mit der Motivation, ein Mitglied "runter zu machen"
> oder gar einem (schlecht bezahlten) Domainsupportler den Tag zu
> vermiesen, sondern um gemeinsam .de besser zu machen.
> Damit wäre vielleicht viel mehr gewonnen als immmer wieder sich über
> eine Redemptation Period zu unterhalten, die ein schwaches
> Sicherheitsnetz für vorher begangene Fehler wäre ( ... und auch nicht
> dafür sorgen würde, daß die Fehler beseitigt werden).
>
>
> Viele Grüße,
> thomas polnik.
>
>
> [1] <http://www.denic.de/de/faq-single/289/247.html?cHash=93da33d456>
> [2] <http://www.denic.de/de/denic/mitglieder/alldetail.html?member=DENIC-24>
>
> [3]
> <http://www.heise.de/newsticker/meldung/Webhoster-Strato-geht-an-die-
> Deutsche-Telekom-863606.html>
>







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