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public-l - Re: [DENICpublic-l] Kontakt zur nc-fcs.de

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Subject: Public DENIC mailinglist

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Re: [DENICpublic-l] Kontakt zur nc-fcs.de


Chronological Thread 
  • From: Florian Weimer <fw AT deneb.enyo.de>
  • To: Stefan Kuttner <kuttner AT gmx.de>
  • Cc: public-l AT denic.de, info AT dopoly.de
  • Subject: Re: [DENICpublic-l] Kontakt zur nc-fcs.de
  • Date: Wed, 15 Feb 2006 19:33:13 +0100


* Stefan Kuttner:

> Kein Provider dieser Welt kann in der Masse, dass schliesst somit
> insbesondere den Einzelfall ausdruecklich mit ein, pruefen, ob die
> angegebenen Daten richtig sind - noch ob diese stets dem aktuellsten
> Stand entsprechen.

Das ist sicherlich nicht zutreffend. Es wäre lediglich so teuer, daß
gewisse Angebote nicht mehr wirtschaftlich wären, und es erfordert
seitens der DENIC-Mitglieder-Kunden zusätzliches Know-How. Das muß für
die Allgemeinheit nicht zwangsläufig ein Nachteil sein. Den meisten
Mitmenschen ist es sicherlich wichtiger, unter wwwdeutsche-bank.de
entweder das Angebot der Deutschen Bank oder eben nichts vorzufinden
(jedenfalls keine leere Webseite eines Dritten, sondern eine
Browser/Proxy-Fehlermeldung), als bei jedem (!) neuen Vertrag über
einen Internetzugang eine Domain gratis dazuzubekommen.

Es gibt ein erhebliches Interesse -- sowohl bei Verbrauchern, als auch
bei Unternehmen --, daß ".de" auch über die bloße technische
Verfügbarkeit der Nameserver hinaus funktioniert. Das steht natürlich
in einem gewissen Konflikt mit einem Massengeschäft, das auf
automatisierter Auftragsabwicklung beruht und nicht einmal versucht,
die Auswirkungen von Domain-Registrierungen auf die gewerblichen
Schutzrechte Dritter vorab zu prüfen. Klassischerweise wird nun auf
die WHOIS-Daten mit der ladungsfähigen Anschrift und den
Privatklageweg verwiesen. Grundsätzlich ist das der richtige Weg,
zumal es regelmäßig Fälle gibt, die tatsächlich strittig sind und die
weder die DENIC oder ihre Mitglieder alleine entscheiden können und
sollen. (Ob der Domaininhaber selbst oder nur ein Bevollmächtigter im
öffentlichen Verzeichnis geführt wird, ist zweitrangig, solange der
Bevollmächtigte haftet und ggf. seinen Kunden in Regreß nimmt. Das
aber nur am Rande; die Diskussion über die zwangsweise
Veröffentlichung personenbezogener Daten müssen wir an dieser Stelle
nicht führen.)

Nun kam es aber in der Vergangenheit häufiger vor, daß
Schutzrechtsverletzungen zur Vorbereitung betrügerischer Handlungen
begangen wurden. In einigen Fällen wurden dazu irreführende
Domainnamen neu registriert. Wenn die entsprechenden Inhalte online
sind, ist auch für den Rechtslaien erkennbar, daß eine
Schutzrechsverletzung vorliegt. Im Massengeschäft (!) sind die meisten
ISPs daher bereit, die Hosting und Domain auf dem kurzen Dienstweg zu
sperren. Sie verlieren dadurch kaum Umsatz und ersparen sich
potentiell langwierige Auseinandersetzungen mit den Rechteinhabern.

Einige DENIC-Mitglieder arbeiten nicht in dieser Weise mit den
Rechteinhabern zusammen (bzw. zumindest ihre Deutschland-Niederlassung
unterläßt dies). Solange sie wenigstens dafür sorgen, daß eine
korrekte, ladungsfähige Anschrift im WHOIS erscheint, ist das zwar
ärgerlich (weil man die Kosten für die Abmahnung nicht eintreiben kann
und will), aber immer noch in den Griff zu bekommen.

Wenn das nun mit falschen WHOIS-Daten kombiniert wird, habe ich als
Rechteinhaber gar nichts in der Hand. Das verantwortliche
DENIC-Mitglied ist mir nicht bekannt. Bleibt also nur die DENIC selbst
als Anspruchsgegner.

Und das ist der Punkt, den ich nicht verstehe: Warum wollen sich
seriöse DENIC-Mitglieder (z.B. solche, die potentielle
Rechtsverletzungen im Vorfeld prüfen bzw. offensichtliche Verletzungen
rasch unterbinden) nicht von denjenigen distanzieren, denen ".de"
offensichtlich schnurzpiepegal ist (z.B. weil sie schon ihre eigene
TLD haben), und noch für jene die Kosten für Aufräumarbeiten
übernehmen?

> Von daher ist es erstmal ratsam, dass man diejenige Stelle, die fuer
> die Domains letztendlich zustaendig ist, ueber diesen angeblichen
> Missstand informiert.

Das würde ich gerne machen, aber ich habe keine Zugriff auf diese
Daten. Die zuständige Stelle ist bekanntlich nicht im öffentlichen
WHOIS aufgeführt.

Ich denke auch nicht, daß es im Interesse der Genossen ist, wenn die
Genossenschaft als ganzes den Genossen hinterherläuft, die schluderten
und falsche Daten ins WHOIS schrieben.

> Wohl die Mehrheit wird keinen direkten, noch indirekten, Nutzen an
> dieser Meldung abgewinnen koennen.

Ich denke schon, daß die Kenntnis des Ausmaßes des Problems für einige
von Interesse ist (vielleicht nicht von Vorteil, aber von Interesse).





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