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["Marcus Graf" <m.graf AT firmenwelt.de>]

Hallo Herr Karadeniz,

> > Das sehe ich nicht so, es handelt sich hier um getrennte
> > Vertragsverhältnisse, die in der Praxis auch oft getrennt gehandhabt
> > werden: ...
> Ich denke, in den meisten Fällen wird dies nicht so sein.

Rein juristisch schon:

Domain = Vertrag zwischen Kunde und DeNIC, vermittelt durch
uns und "unser" DeNIC-Mitglied

Hosting = Direkter Vertrag des Kunden mit uns

> Wenn ich mir
> die Vertragswerke der großen Webhoster anschaue, ist die DE-Domain kein
> gesondertes Vertragswerk, sondern im Produkt inbegriffen.

Ok, ich bin kein Jurist, aber wenn ich mir das so richtig
zurechtgelegt habe, dürfte da eigentlich nur die Vermittlung des
Domain-Vertrags mit dem DeNIC enthalten sein.

<böse>
Die Formulierung in den Verträgen kommt aber wahrscheinlich daher,
daß viele Endkunden sowieso keinen Durchblick haben und die korrekte
Formulierung zuviel Verwirrung stiften würde :->
</böse>

> Viele
> Zustimmungsformulare (da fällt mir 1&1 ein) haben ganz unten zusätzlich
> noch eine kleine Zeile, die der Kunde ankreuzen kann und damit pauschal
> seinen Vertrag mit seinem alten Provider auflöst.

Hm... Irgendwie fühle ich mich dabei nicht wohl. Das dürfte im
Streitfall wahrscheinlich nicht haltbar sein. Ob dieses Formular vom
bisherigen Hoster als gültige Kündigung angesehen werden muß... ?

Vor allem, da der neue Provider die Abmeldung wahrscheinlich nur dem
vorher zuständigen DeNIC-Mitglied zusendet und nicht dem früheren
Hoster zusendet - die Arbeit macht man sich meistens nicht. Und damit
ist dort keine Kündigung erfolgt.

> Ich wüßte auch keinen triftigen Grund, wieso ich noch mehr Aufwand durch
> ein zusätzliches Formular beim Vertragsabschluß zwischen mir und meinem
> Kunden für einen Subvertrag zwischen DENIC und Kunde aufwenden sollte,
> der mir letztendlich keinen Vorteil bringt.

Wir trennen hier die Domains klar vom Hosting, d.h. es sind auch zwei
unterschiedliche Anlagen zum Grundvertrag.

Hat sich bewährt... :-)

> > Wir haben hier auch Kunden, für die wie das Webhosting und andere
> > Dienste machen, und die ihre .com Domain bei NS haben.
>
> Wie gesagt, solche Fälle haben wir auch, dies sind jedoch meines
> Erachtens nach Ausnahmefälle.

Naja, wir als "kleiner Fisch" haben eine ganze Reihe solcher
Ausnahmefälle. Liegt bestimmt auch daran, daß wir nicht
hauptberuflich Provider sind, sondern noch einige andere Dinge
machen. Und da bekommt man bestimmt überdurchschnittlich
viele solche Kunden :-)

> Es macht technisch wenig Sinn, wenn eine
> Domain bei einem anderen Provider liegen soll.

Wieso? Gerade technisch ist es doch völlig problemlos. Bleiben wir
doch bei den CNO-Domains: Die hat man früher über NS angemeldet
und den Server dann hier aufgestellt.

> > Einer unserer Kunden hat vor einiger Zeit zu einem anderen Provider
> > gewechselt. Er hat dort den Auftrag ausgefüllt und sich um nichts
> > weiter gekümmert.
>
> Diesen Eindruck machen leider inzwischen viele Zustimmungsformulare von
> Providern, insbesonders der großen Webhoster, für die der Einzug einer
> bestehenden Domain per KK ein Verwaltungsakt ist.

Ja, leider. Fällt mir auch immer öfter unangenehm auf.

> > Der andere Provider hat den Auftrag direkt an das DeNIC-Mitglied
> > weitergegeben, über das wir die Domain angemeldet hatten. (Von uns
> > wußte er natürlich nichts und bei der Abfrage der Domaindaten hat er
> > das DeNIC-Mitglied herausgefunden.)
>
> Wo bekommt man bei einer öffentlichen Abfrage die Information, bei
> welchem DENIC-Mitglied die Domain registriert ist? Ich dachte immer
> bisher, dass dies Angaben sind, die nur DENIC-intern bekannt sind.

Öffentlich ist es nicht. Aber ich kann es z.B. über das Webinterface
unseres DeNIC Mitglieds feststellen.

> > Wir haben dann von unserer Seite dem Kunden zum Monatsende gekündigt
> > und den Zeitraum ganz normal berechnet. Es gab zwar etwas Gebrummel
> > aber er hat bezahlt :-)
>
> Dann habt ihr Glück gehabt, so wie wir das bisher auch hatten. Trotzdem
> ist das alles mehr oder weniger ein grauzönlicher Bereich, der ruhig
> etwas mehr Klärung bedarf.

Ich sehe das in dem Fall ganz pragmatisch: Das Vertragsverhältnis
wird durch eine Kündigung beendet. Solange ich nichts von einer
Kündigung weiß, besteht der Vertrag noch.

> Denn ansonsten fallen mir langsam die
> Argumente gegenüber meinem Chef weg, wieso wir weiterhin DE-Domains
> registrieren sollen, wenn wir im Zweifelsfalle nur Nachteile haben.

Z.B. weil sonst die Kunden bei einem anderen Provider registrieren
und dann wahrscheinlich dort auch die weiteren benötigten Services
einkaufen ?

Viele Grüße
Marcus Graf

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