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public-l - RE: [DENICpublic-l] Providerwechsel sicher und einfach - ein illosorischer Wunschtraum?

public-l AT list.denic.de

Subject: Public DENIC mailinglist

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RE: [DENICpublic-l] Providerwechsel sicher und einfach - ein illosorischer Wunschtraum?


Chronological Thread 
  • From: "Thomas Polnik" <polnik AT dns-net.de>
  • To: <public-l AT denic.de>
  • Subject: RE: [DENICpublic-l] Providerwechsel sicher und einfach - ein illosorischer Wunschtraum?
  • Date: Tue, 22 Aug 2006 13:57:36 +0200
  • List-id: public-l <public-l.list-id.denic.de>


Sehr geehrter Herr Ambos,

> Meine durchschnittliche KK-Laufzeit liegt bei unter 24h.
> Wenn man mir nun sagt: "das DENIC sieht aber bis zu 1 Woche vor ....".
> Dann sag ich: der 2.3-fache Satz bei der GKV ist auch kein
> Regelsatz, wird aber als solcher durchzudrücken versucht.

Kommt vielleicht auch auf die Domainanzahl an, die man zu verwalten hat. Bei
uns werden ausgehende Transfers (Domains, für die wir auch Provider und nicht
nur DENIC-Mitglied sind.) ca. aller drei bis vier Werktage bearbeitet, weil
es für die Arbeitsorganisation besser ist, solche Sachen in einem Schwung
abzuhandeln, als immer wieder andere Prozesse deswegen zu unterbrechen.
(Allerdings sehe ich es nicht als unsere Aufgabe an, hier noch Support für
Reseller anderer DENIC-Mitglieder zu leisten und diese zu kontaktieren, weil
diese fehlerhafte Providerwechselschreiben an mich schicken.)
Da die DENIC hier vorsieht, daß dem Transfer in einer angemessenen Zeit
stattzugeben ist, sind wir hier also mit diesen Zeiten auf der sicheren
Seite. Sicherlich gibt es auch Ausnahmen, wenn eine gewisse Dringlichkeit
geschildert wird, wenn z.B. die alten Server des eigentlichen Providers
abgeschaltet wurden. In solchen Fällen verweise ich natürlich nicht auf die
3-4 Werktage sondern prüfe die Sachen sofort.

> Es muss unterschieden werden zwischen Schikane und Abzocke
> oder schwierigen Situationen, die besondere Aufmerksamkeit verlangen.

Seitens der DENIC wurden keine festen Zeiten für den Transfer vorgesehen, es
ist halt nur in angemessener Zeit zu reagieren. Ich empfinde es auch recht
gut, daß hier nicht zu sehr reglementiert wird, sondern ein gewisser
Spielraum gelassen wird, wie im _Normalfall_ zu handeln ist. Wenn natürlich
ein Provider insolvent ist und dadurch ganze Firmenprozesse stillstehen, dann
ist dies kein Normalfall, hier versperrt sich wohl fast kein DENIC-Mitglied,
zügig mitzuarbeiten, damit die Domain wieder erreichbar ist.

> Was sagen Sie ebay denn?
> "Dann hat das Unternehmen wohl am falschen Ende gespart." ???

Ebay hätte/hat seinem DENIC-Mitglied sicherlich recht deutlich zeigen
sollen/gezeigt, daß es so nicht geht. Was da letztlich auf rechtlicher Seite
passiert ist, ist ja nie öffentlich gemacht worden.
Tucows habe laut http://www.heise.de/newsticker/meldung/50522 nicht auf die
Mails der DENIC reagiert und damit das AutoACK provoziert. Jedes
DENIC-Mitglied ist verpflichtet, mindestens eine(n) MA zur Schulung zu
schicken, damit wenigstens eine(r) da ist, die/der versteht, was warum
passiert. Soweit die Theorie ...
Ich kann hier nur wieder aus eigener Erfahrung sprechen - Es gibt immer
wieder Fälle, in denen versucht wird, eine Domain unberechtigt zu übernehmen,
es mehr oder weniger einen Hagel von Providerwechselanträgen gibt. Sobald mir
ein Kunde davon berichtet, habe ich in den nächsten 15min Kontakt mit dem
anfragenden DENIC-Mitglied aufgenommen und bitte darum, diese Vorgänge zu
prüfen, bzw. bitte darum, mir die Grundlage für diese Transferanfragen
nachzuweisen (also ein korrektes Providerwechselschreiben unterzeichnet vom
Inhaber/Admin-C) und bis dahin jeglichen Transferversuch einzustellen. Die
Zusammenarbeit klappt hier eigentlich immer sehr gut.
Die Reihenfolge für einen Transfer ist ja bekanntlich folgende:
Inhaber/Admin-C reicht ein korrektes Providerwechselschreiben bei seinem
Provider ein, erst dann ist dieser überhaupt berechtigt, eine Transferanfrage
für diese Domain zu stellen. Normalerweise sollte der neue Provider parallel
dieses Schreiben an den bisherigen tech-c oder (wenn bekannt) an das alte
DENIC-Mitglied schicken. Selbst wenn der bisherige Provider etwas Zeit
braucht und erstmal ein NACK sendet, so ist er verpflichtet, ein LACK zu
senden. Er darf _NICHT_ verlangen, daß nochmal ein KK gestellt wird - wenn
Ihnen soetwas doch mal passieren sollte, wird Sie Ihr zuständiges
DENIC-Mitglied sicherlich gern bei der Durchsetzung des LACKs helfen. Bei uns
ist das jedenfalls so, ohne Mehrkosten für unsere Reseller.
Wenn ein Provider einen Transfer auf Basis einer fehlerhaften Zustimmung
startet, dann soll er sich auch nicht wundern, wenn er ein NACK nach dem
anderen bekommt.

> Wieviele undurchsichtige Reseller-Strukturen gibt es. Wie
> viele angepisste Exprovider gibt es, die ihren Ex-Kunden noch
> einmal einen auszuwischen versuchen, wieviele ...

Es gibt auch viele nichtzahlende Kunden, warum sollte der Exprovider in
solchen Fällen besondere Eile walten lassen, wenn es reicht, sich an üblichen
Zeiten zu halten. Es kommt hier sicherlich immer auf den Einzelfall an, da
dieses Thema nicht pauschal zu klären ist.

> Gibt es einen ausgehenden KK einer meiner Reselldomains, sind
> meine Reseller gehalten das ACK binnen 60 Minuten zu geben,
> ist die Sachlage eindeutig. Egal ob de oder CNO.

Bei gTLDs ist hat der Provider gemäß IRTP bei der Zustimmung nichts zu sagen.
Unter Umständen geben Sie dem Inhaber der Domain nicht die Chance, den
Transfer zu prüfen, da er ja eigentlich eine Mail über den ausgehenden
Transfer bekommen muß (siehe
http://www.icann.org/transfers/foa-conf-12jul04.htm). Was, wenn die Dokumente
gefälscht sind, bzw. der Inhaber muß ja noch nichteinmal eine Kündigung an
seinen alten Provider senden. Indem der Transfer ausgelöst wurde, besonders
bei einer com/net, hat ja der Inhaber theoretisch dem techn. Transfer bereits
zugestimmt, aber ob das immer in der Praxis so ist...? So versendet
wahrscheinlich einer der großen deutschen ICANN-Mitglieder keine Anfrage an
den Inhaber, ob er den techn. Transfer überhaupt starten darf, er wird
einfach gestartet. Gesicherte Beweise habe ich dafür nicht, es liegen mir
dafür nur Indizien vor.


Mit freundlichen Grüßen / Kind regards

--
thomas polnik · domain name services
DNS:NET internet service gmbh · ostseestrasse 111 · 10409 berlin
http://www.dns-net.de · phone +49-30-66765-123 · fax +49-30-66765-323






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