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public-l - Re: Re: [DENICpublic-l] Vertragspartner DENIC

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Subject: Public DENIC mailinglist

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Re: Re: [DENICpublic-l] Vertragspartner DENIC


Chronological Thread 
  • From: Stephan Welzel/Denic <welzel AT denic.de>
  • To: Besim Karadeniz <besim AT karadeniz.de>
  • Cc: public-l AT denic.de
  • Subject: Re: Re: [DENICpublic-l] Vertragspartner DENIC
  • Date: Thu, 17 Jul 2003 12:20:34 +0200






Auch hi!

On 17.07.2003 11:52 Besim Karadeniz <besim AT karadeniz.de> wrote:
>
> Hi,
>
> Stephan Welzel/Denic schrieb:
>
> > Insofern reden wir hier eher von einem Boten oder einem Vertreter.
>
> Wow, das ich das noch erleben darf...

Wieso?

> wir reden tatsächlich von einem
> Vertreter bei einem Provider, der eine DE-Domain für einen Kunden
> vermittelt.

Erstens habe ich gesagt "eher", was bedeutet: Ich habe offengelassen, was
es denn nun genau ist. Und zweitens steht der Provider in jedem Falle im
Lager des Domainanmelders, nicht im Lager DENICs, i. e. wenn man ihn als
Boten betrachtet, ist er der Bote des Anmelders, und wenn man ihn als
Vertreter betrachtet, ist er der Vertreter des Anmelders.

> Können wir jetzt davon ausgehen, dass der Siebente Abschnitt des HGB zur
> Geltung kommt und die Vermittlung von DE-Domains provisionspflichtige
> Geschäfte nach § 87 HGB sind und das gesamte Organisationkonstrukt der
> DE-Domain eigentlich grundsätzlich überarbeitet gehört? ;-)

Nö, wieso denn? Handelsvertreter ist der Provider ja nun gerade nicht.

> > Davon unabhängig zeichnen sich all diese "Gehilfen" vor allem dadurch
aus,
> > daß sie durch die Seite ausgesucht werden, der sie zuzuordnen sind. Bei
der
> > Domainregistrierung sucht jedoch nicht DENIC aus, über welchen Provider
der
> > Domainanmelder die Registrierung durchführt, sondern der Anmelder. Mehr
> > noch: Wenn der Domainanmelder einen Provider beauftragt, der nicht
selbst
> > DENIC-Mitglied ist, weiß DENIC nicht einmal, daß dieser Provider
existiert
> > und Domainregistrierungen anbietet.
> >
> > Der Provider steht deshalb sozusagen im Lager des Domainanmelders, egal
ob
> > nun als Bote, Vertreter oder Gehilfe. Zur Klarstellung sagen es so
übrigens
> > auch ausdrücklich die DENIC-Registrierungsbedingungen (§ 5 Abs. 1 S.
2).
> >
> >>Jetzt hat aber jemand (eben diesem Erfuellungsgehilfen der DENIC) den
> >>Auftrag gegeben eine de-Domain zu registrieren. Der macht das aber auf
> >>seinen eigenen Namen statt auf den Namen des Kunden (ahnungsloser
> >>Internet-Nutzer)!
> >
> > Das ist bedauerlich für den Kunden, aber offenbar darauf
zurückzuführen,
> > daß er sich einen eher unseriösen Provider ausgesucht hat (der, ich
wette,
> > nicht DENIC-Mitglied ist).
>
> Jau, das ist das praktische an dem jetzigen System.

Das praktische an dem jetzigen System ist, daß es allen größtmögliche
Freiheit gewährt und damit zugleich geringe Kosten bedeutet. Natürlich ist
Freiheit immer auch mit Risiken verbunden, und natürlich können Sie sagen,
daß Sie lieber größtmögliche Sicherheit wollen - dann wäre aber die Folge,
daß die Providerregistrierung abgeschafft wird, es nur noch DENICdirect
gibt, und jeder Anmelder persönlich in Frankfurt vorspricht und seinen
Ausweis vorlegt. Ich hielte das nicht für sinnvoll.

> Wenn es
> administrativen Ärger gibt, hat niemand Schuld, ausser der Dumme vor
> Ort, der zwischen dem Kunden und der DENIC den Vertrag vermittelt

Der hat schuld, wenn er sich falsch verhält, natürlich. Wenn er sich
richtig verhält, hat er hingegen nicht schuld. Finden Sie diese Erkenntnis
wirklich bemerkenswert oder gar kritikwürdig?

> und
> von der Domainregistrierung so gut wie keinen finanziellen Vorteil hat.

Wenn das so ist, warum erbringt er diese Leistung dann?

> Eines sei vorweg klargestellt: Über die technische Qualität der
> DE-Registrierung und der .de-Zone gibt es nichts zu meckern, beides
> bewegt sich im Vergleich zu allen anderen TLD auf einem anerkannt sehr
> hohen Niveau.
>
> Die derzeitige organisatorische Struktur benachteiligt jedoch kleinere
> Provider, die kein DENIC-Mitglied sind, extrem stark. Sie haben die
> meiste Arbeit und das meiste finanzielle Risiko zu tragen, müssen aber
> aufgrund ihrer meist sehr kleinen Zahl an DE-Domains höhere
> Einkaufspreise bezahlen und haben dementsprechend weniger
> Gewinnspielraum, als Großhostereien.

Das kann ich letztlich nicht beurteilen, weil ich keinen Einblick in die
Vereinbarungen zwischen DENIC-Mitgliedern und Nichtmitgliedern habe. Nicht
verstehen kann ich allerdings, wieso die Nichtmitglieder "das größte
finanzielle Risiko" tragen. Aber wie auch immer, wenn die Nichtmitglieder
so unzufrieden sind, warum werden sie dann nicht einfach selbst Mitglied?

> Über den Umstand, dass manche DENIC-Mitglieder nach Gutsherrenart über
> die bei ihnen verwalteten Domains herrschen und wir bei dem jetzigen
> Organisationskonstrukt das Phänomen von irrsinnig langen Lieferketten
> mit teilweise völlig inkompetenten Zwischenhändlern haben

Moment 'mal! Das liegt doch in der freien Entscheidung eines jeden
Nichtmitglieds: Lange Zwischenhändlerketten gibt es ja nur, wenn ein
Nichtmitglied sich entscheidet, nicht mit einem DENIC-Mitglied direkt
zusammenzuarbeiten. Daraus können Sie doch keinen Vorwurf gegen DENIC oder
DENIC-Mitglieder ableiten. Ich bin, ehrlich gesagt, immer wieder erstaunt
darüber, wie alle möglichen Leute versuchen, DENIC für alle möglichen
Unebenheiten, die auch nur entfernt mit dem internet zu tun haben,
verantwortlich zu machen. Vielleicht könnten wir uns 'mal darauf
verständigen, daß zumindest für die eigenen Entscheidungen jeder selbst die
Verantwortung trägt.

> (die mich
> gelegentlich eher an eine Drogendistribution, als an eine
> Domaindistribution erinnert), müssen wir uns nicht streiten, das gehört
> leider zur negativen Erscheinung der DE-Domain. Und zwar weltweit.

Noch 'mal: Werden Sie Mitglied!

Besten Gruß
Stephan Welzel






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