Public DENIC mailinglist

[Daniel Roesen <noc AT entire-systems.com>]

On Thu, Nov 09, 2000 at 11:17:31PM +0100, Michael Hoennig wrote:
> > Warum ist dann nic.ch noch nicht pleite?
> 
> Weil deren Preise auch höher sind.

Wo ist das Problem? Habe nie behauptet, dass die Preise nicht steigen
duerfen.

> Du redesst wie mir meh rund mehr scheint, von einer Änderung der
> DENIC-Konditionen selbst.

ACK. Ich stelle die gesamte Organisationsform und deren Legitimation
in Frage. Korrekt.

> > OK, deklariere ich mich dann wie DENIC auch einfach so als zustaendig
> > fuer .de? :->
> 
> Mach das! ;-)

Zu spaet, da war jemand schneller :-]

> http://www.nic.ch/de/terms/fees-de.html: 80 CHF erstmalig, 48 CHF
> wiederkehrend / Jahr. Das ist wohl deutlich mehr als der Preis einer
> .de-Domain.

Nicht soooo weit von dem entfernt, was Ottonormal-Kleinsteinkaeufer in
.de fuer Domains bezahlt (wenn er denn ueberhaupt jemanden findet, der
ihm auch bei Kleinstmengen Qualitaet [Mail-Robot, PGP-Auth etc.])
liefert. Und GANZ weit entfernt von dem, was DENIC von Direktkunden
verlangt.

> > Du hast den Fragebogen verteidigt.
> 
> Nein! Nur dem Punkt mit der IP-Konnektivität nicht abgesprochen,
> zusammenhanglos zu sein - also durchaus notwendig nicht aber
> hinreichend.

Sorry, sehe ich nicht.

> > Inwiefern notwendig. Wo braucht man das zur technischen Beurteilung,
> > ob jemand in der Lage ist, stabiles DNS zu betreiben.
> 
> Mit einer 64 KBit Wählleitung wäre man das wohl kaum.  Aber jetzt
> diskutieren wir hier um unwichtige Details, was soll das?

Erm, DNS-Server hinter Waehlleitung ist selbstverstaendlich kein Thema.
Aber man kann DNS fuer ein paar Domains auch problemlos hinter ner
D64S betreiben. Alles ne Frage des Traffics. Es kann dem Betreiber
der .de Rootzone nur interessieren, dass DNS fuer seine Delegations
ordentlich funktioniert. Eine Frage primaer der Stabilitaet. Dabei
kommen zwei DNS Server in zwei ASsen, oertlich getrennt, jeweils hinter
ner D64S deutlich besser bei weg, als zwei DNS-Server hinter einer
2MBit-Leitung. Wenn die wegklappt, ist die Domain tot. Wenn das AS
aus dem er sein PA-Space bezieht ausm BGP ploppt, ist die Domain
tot (und man erzaehle mir nicht, dass sowas nicht passiert). Und das
"Argument" "wenn die Leitung weg ist auch der Webserver weg insofern
ist es dann eh egal" ist auch nichtig. Wer das ins Feld fuehrt sollte
sich nochmal ueber die Prinzipien des DNS informieren und an Szenarien
wie "DNS-Server inhouse, aber high-volume Webserver irgendwo gehostet
oder gehoused" nachdenken.

All das hat *nichts* damit zu tun, zu welchem CIX ich wieviel MBit
Connectivity habe, ob&welche AS-Nummer ich habe, ob ich LIR bin, wenn
ja mit welcher RegID, ob und wenn ich ueber wen internationale oder
europaeische Anbindungen habe.

Zur "hinreichenden" Bewertung ob jemand in der Lage ist stabiles DNS
zu betreiben reichen i.A. die IP-Adressen der zu benutzenden Nameserver.
Ein paar traceroutes und RIPE-Queries und es ist normalerweise klar.
Anzahl Domains ausser acht gelassen, weil die bei einem Aufnahmeantrag
eh noch nicht abzusehen sein muessen. Insofern kann Bandbreite auch
kein Kriterium sein.


Viele Gruesse,
Daniel

-- 
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