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public-l - Re: [DENICpublic-l] Stabile Delegation unter DE, nein danke?

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Subject: Public DENIC mailinglist

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Re: [DENICpublic-l] Stabile Delegation unter DE, nein danke?


Chronological Thread 
  • From: Stephan Welzel/Denic <welzel AT denic.de>
  • To: Jakob Hirsch <jh AT plonk.de>
  • Cc: owner-public-l AT denic.de, public-l AT denic.de
  • Subject: Re: [DENICpublic-l] Stabile Delegation unter DE, nein danke?
  • Date: Mon, 8 Aug 2005 11:48:45 +0200


owner-public-l AT denic.de schrieb am 08.08.2005 11:31:42:
>
> >>Trotzdem könnte DENIC sich und den Resellern mit einfach Mitteln den
> >>regelmäßig auftretenden Ärger durch eine grace period ersparen.
> > Ich will jetzt keine neue Diskussion anfangen - aber das stimmt
natürlich
> > nicht.
>
> Natürlich ist es kein 100% Schutz, aber es dürfte einen Großteil der
> Fälle erschlagen.

Da irren Sie.

> > Zum ersten würde man sich den Ärger durch eine Redemption Grace Period

> > _nicht_ ersparen, weil eine solche Period, wie der Name schon sagt,
> > zeitlich begrenzt wäre (und sein müßte) - in den insgesamt _sehr_
seltenen
> > Fällen ungewollt gelöschter Domains melden sich die früheren
Domaininhaber
> > jedoch gar nicht so selten erst nach Wochen oder gar Monaten (den
Rekord
> > hält eine Beschwerde, die über ein halbes Jahr nach der Domainlöschung

> > erhoben wurde).
>
> Dabei würde ein notify an den Inhaber helfen, das auch schon
> vorgeschlagen wurde.

Dazu habe ich schon etwas gesagt. Ich finde es erstauinlich, daß die
Befürworter solcher Verfahren auf der einen Seite die Provider und
Domaininhaber für zu dämlich halten, eine ungewollte Domainlöschung zu
verhindern, auf der anderen Seite aber meinen, in einem solchen VErfahren
würde alles tadellos glatt laufen.

> Natürlich kann dort die falsche Adresse hinterlegt
> sein oder die Mail verloren gehen. Einen 100%igen Schutz kann auch das
> nicht bieten, aber es würde die Situation deutlich entschärfen.

Die Situation ist entschärft. Wir reden hier über vielleicht einen Fall
pro Monat, in denen eine Domain ungewollt gelöscht wird - und das bei
knapp neun Millionen registrierrter Domains. Dieser eine Fall pro Monat
ist exakt das Resultat der Tatsache, daß, wie Sie slebst ebenfalls
erkennen, ein 100%iger Schutz nie möglich ist.

> > Zum zweiten würde eine Redemption GRace Period jede Menge anderen
Ärger
> > heraufbeschwören, der in keinem Verhältnis zum (vermeintlichen) Nutzen

> > stünde.
>
> Und der wäre? Das einzige hier vorgebrachte ist der Fall einer
> gerichtlich angeordneten Freigabe, aber das ist dem alten Inhaber wohl
> kaum anzulasten. Selbst wenn, könnte er die Domain per KK übergeben.

Das ist weltfremd. Kein Inhaber,d er die Domain in einem Rechtsstreit
verliert, wird sich danach noch sher bemühen, daß der Prozeßgewinner die
Domain bekommt.

Also, nur ein paar Probleme:
Was passiert mit dem DISPUTE-Eintrag?
Warum sollte ein Anspruchssteller, der gegen den Domaininhaber gewonnen
hat, danach noch einen Monat auf die Domain warten müssen?
Wie soll DENIC dem Domaininhaber, der die sofortige Domainfreigabe will
(etwa weil er mit einer einstweiligen Verfügung bedroht wird), erklären,
daß er jetzt gezwungen wird, die Domain noch einen Monat zu behalten, bzw.
sie noch in einem merkwürdigen Schwebezustand bleibt?
Wie soll das Ganze abgewickelt werden? Soll nur der bisherige Provider die
DOmain zurückholen können oder auch ein anderer? Wie verhindern Sie, daß
hier Mißbrauch betrieben wird, indem Provider attraktive Domains
"zurückholen", ohne vom bisherigen Domaininhaber beauftragt zu sein?
Wie schließen Sie aus, daß Domaingrabber, wenn Sie mit Klage bedroht
werden, die Domain freigeben, um den Anspruchssteller zu besänftigen,
danach sich aber die Domain zurückholen?
Usw., usf.

> > Zum dritten, noch einmal: Eine Redemption Grace Period wäre eine Hilfe
für
> > nachlässige Provider, die dann noch sorgloser herumpfuschen könnten.
Ich
>
> Das aktuelle Verfahren sorgt also im Umkehrschluss dafür, daß Provider
> zuverlässiger arbeiten?

Das ist nicht der ZWeck des Verfahrens, aber ich möchte denken, daß das so
ist. Es liegt doch in der Natur der Sache und ist nur menschlich: Wenn ich
weiß, daß mein Verhalten keine Konsequenzen hat, verhalte ich mich anders,
als wenn ich weiß, daß ich für mein Verhalten geradestehen muß.

> > glaube nicht, daß DENIC auf Kosten der dramatisch großen Mehrheit von
> > Providern, die ordentlich arbeiten, die Wünsche dieser Zielgruppe
erfüllen
> > sollte.
>
> Die "Kosten" für ordentliche Provider gehen gegen Null. Natürlich fallen
> während der grace period die Einnahmen von DENIC aus, aber das kann ja
> kein Hinderungsgrund sein, oder?

Wieso fallen da die Einnahmen DENICs aus? Man müßte es natürlich so
machen, daß der Provider während der Grace Period weiter für die Domain
bezahlt.

Besten Gruß
Stephan Welzel






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