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public-l - Re: [DENICpublic-l] Stabile Delegation unter DE, nein danke?

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Subject: Public DENIC mailinglist

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Re: [DENICpublic-l] Stabile Delegation unter DE, nein danke?


Chronological Thread 
  • From: Stephan Welzel/Denic <welzel AT denic.de>
  • To: Jakob Hirsch <jh AT plonk.de>
  • Cc: owner-public-l AT denic.de, public-l AT denic.de
  • Subject: Re: [DENICpublic-l] Stabile Delegation unter DE, nein danke?
  • Date: Mon, 8 Aug 2005 14:11:45 +0200


owner-public-l AT denic.de schrieb am 08.08.2005 13:46:25:
>
> > Wir reden hier über vielleicht einen Fall pro Monat, in denen eine
> > Domain ungewollt gelöscht wird - und das bei knapp neun Millionen
> > registrierrter Domains. Dieser eine Fall pro Monat ist exakt das
> > Resultat der Tatsache, daß, wie Sie slebst ebenfalls erkennen, ein
> > 100%iger Schutz nie möglich ist.
>
> Und weil fast alles glattläuft, muß man nichts ändern? Ich denke nicht.

Weil praktisch alles glattläuft, hat es keinen Sinn, woanders riesige
Probleme zu schaffen, nur damit es _vielleicht_ noch ein wenig glatter
läuft.

> >> Und der wäre? Das einzige hier vorgebrachte ist der Fall einer
> >> gerichtlich angeordneten Freigabe, aber das ist dem alten Inhaber
> >> wohl kaum anzulasten. Selbst wenn, könnte er die Domain per KK
> >> übergeben.
> > Das ist weltfremd. Kein Inhaber,d er die Domain in einem Rechtsstreit
> > verliert, wird sich danach noch sher bemühen, daß der Prozeßgewinner
> > die Domain bekommt.
>
> Das habe ich auch nicht behauptet, es mir nur darum, daß Argument
> "unnötige Verzögerung durch den bisherigen Domaininhaber", daß sie auch
> schon vorbrachten, nicht zieht.

Selbstverständlich zieht es. Wenn der Inhaber, wie sie selbst einräumen,
nicht mehr daran mitwirkt, die Domain auf den Prozeßsieger zu übertragen,
sondern allenfalls noch die Domainlöschung bewirkt, dann verzögert sich
durch Ihre Redemption Grace Period die Übernahme durch den Prozeßsieger um
exakt diese Period.

> > Also, nur ein paar Probleme: Was passiert mit dem DISPUTE-Eintrag?
>
> Was soll damit passieren?

Das frage ich sie. Wollen Sie, daß beim DISPUTE-Eintrag die Grace Period
nicht gilt? Dann lösen Sie ihr Problem in diesem Bereich nicht. Oder
wollen Sie, daß sie gilt - welchen Sinn hat dann noch der DISPUTE-Eintrag,
wenn doch der Inhaber sich die Domain immer noch wieder zurückholen kann?

> > Warum sollte ein Anspruchssteller, der gegen den Domaininhaber
> > gewonnen hat, danach noch einen Monat auf die Domain warten müssen?
>
> Muß er nicht, s.o.

Muß er, s. o.

> Im übrigen ist das ja auch nicht ihr Problem.

Na, das ist ja lustig: DENIC soll ein (vermeintliches) Problem durch eine
Redemption Grace Period lösen, die ihrerseits erhebliche Probleme
aufwirft, und alles, was Ihnen dazu einfällt ist, das seien ja nicht
DENICs Probleme? Im übrigen irren Sie; denn der kluge Anspruchssteller
wird, um dieses Problem zu lösen, einfach DENIC mitverklagen.

> > Wie soll DENIC dem Domaininhaber, der die sofortige Domainfreigabe
> > will (etwa weil er mit einer einstweiligen Verfügung bedroht wird),
> > erklären, daß er jetzt gezwungen wird, die Domain noch einen Monat zu
> > behalten, bzw. sie noch in einem merkwürdigen Schwebezustand bleibt?
>
> S.o., KK existiert.

Ja, aber da speilt der Anspruchsteller nicht mit, der naturgemäß kein
Interesse daran hat, mit dem Domaininhaber noch irgendwelche KKs
abzuwickeln. Außerdem: was machen Sie, wenn der Anspruchsteller, wie es
häufig vorkommt, die DOmain selber gar nicht will? Da hilft Ihnen der KK
gar nichts.

> > Wie soll das Ganze abgewickelt werden? Soll nur der bisherige
> > Provider die DOmain zurückholen können oder auch ein anderer?
>
> Während der RGP kann nur der alte Zustand wiederhergestellt werden, also
> nur der bisherige.

Aha, Sie zwingen also den Domaininhaber, sich bei der Domainrückholung
demselben Provider anzuvertrauen, der zuvor zu Unrecht die Domain gelöscht
hatte. Das würde die betroffenen Domaininhaber sicher sehr beeindrucken.

> > Wie verhindern Sie, daß hier Mißbrauch betrieben wird, indem Provider
> > attraktive Domains "zurückholen", ohne vom bisherigen Domaininhaber
> > beauftragt zu sein?
>
> Sie kümmern sich momentan auch nicht um mangelnde Legitimation (nur zur
> Erinnerung, es ging um ein unberechtiges CLOSE), bei so einem Sonderfall
> kann das also auch keine Rolle spielen.


Wenn ich das übersetze, heißt das: "DENIC kümmert sich doch bei der
Löschung nicht drum, da soll DENIC sich hier 'mal nicht so anstellen."
Eine sehr interessante Argumentation für jemanden, der DENIC gerade
vorwirft, daß DENIC sich vermeintlich nicht kümmere. Und eine falsche
obendrein: Hier nämlich ginge es darum, daß der Provider durch
absichtlichen Mißbrauch den Grundsatz "first come, first served" umgehen
könnte. Das müßte man sehr wohl verhindern.

> Der Fall ist auch unbedeutend. Wenn das CLOSE vom Kunden gewollt war,
> kann ihm egal sein, was dannach mit der Domain passiert.

Ja, dem Kunden, nicht aber allen anderen.

> > Wie schließen Sie aus, daß Domaingrabber, wenn
> > Sie mit Klage bedroht werden, die Domain freigeben, um den
> > Anspruchssteller zu besänftigen, danach sich aber die Domain
> > zurückholen?
>
> Garnicht.

Ah, sehr gut. Daß ich da nicht selbst drauf gekommen bin....

> Die Klagedrohung wird erst durch die Übernahme hinfällig,
> nicht schon durch das CLOSE. Zieht er das CLOSE zurück, kann immer noch
> geklagt werden.

Er kann _erneut_ verklagt werden, und das kann er zu einem endlosen Hin
und Her ausdehnen.

> > Usw., usf.
>
> Keine schlüssigen Beispiele, nur konstruierte Fälle, die zudem nicht
> DENIC betreffen,

Mein Eindruck ist eher, daß Sie es sich mit Ihren Antworten sehr einfach
machen.

> >> Das aktuelle Verfahren sorgt also im Umkehrschluss dafür, daß
> >> Provider zuverlässiger arbeiten?
> > Das ist nicht der ZWeck des Verfahrens, aber ich möchte denken, daß
> > das so ist.
>
> Ein Reseller betreibt nicht absichtlich eine fehlerhafte
> Registrierungsverwaltung.

Aber eine schlampige - schlicht weil sie billiger ist.

> > Es liegt doch in der Natur der Sache und ist nur
> > menschlich: Wenn ich weiß, daß mein Verhalten keine Konsequenzen hat,
> > verhalte ich mich anders, als wenn ich weiß, daß ich für mein
> > Verhalten geradestehen muß.
>
> s.o., für den Reseller ist ein CLOSE auch unangenehm, wenn die
> langfristigen Folgen (Verlust der Domain) abwendbar sind.

Das sehe ich nicht so.

> Das Interesse
> des Kunden an einer schnellen Wiederaufnahme der Domain überwiegt
> wesentlich gegenüber dem Interesse des Resellers, möglichst wenig
> Aufwand (in Form von Sorgfalt) zu treiben.

Das Interesse des Domaininhabers ist vor allem darauf gerichtet, daß es
nicht zur ungewollten Domainlöschung kommt - und das kann er
sicherstellen, indem er sich einen zuverlässigen Provider sucht.

> Abgesehen davon ist es kein großes Problem, wenn der Reseller an diesem
> speziellen Punkt des Registrierungsbetriebs plötzlich weniger Sorgfalt
> walten läßt. Wie sie selbst bemerkt haben, sind die Folgen abwendbar.

LOL, das ist ja wirklich sehr lustig.

Besten Gruß
Stephan Welzel





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