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public-l - Re: [DENICpublic-l] Stabile Delegation unter DE, nein danke?

public-l AT list.denic.de

Subject: Public DENIC mailinglist

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Re: [DENICpublic-l] Stabile Delegation unter DE, nein danke?


Chronological Thread 
  • From: Jakob Hirsch <jh AT plonk.de>
  • To: public-l AT denic.de
  • Subject: Re: [DENICpublic-l] Stabile Delegation unter DE, nein danke?
  • Date: Mon, 08 Aug 2005 15:22:52 +0200


Stephan Welzel/Denic wrote:

>>Und weil fast alles glattläuft, muß man nichts ändern? Ich denke nicht.
> Weil praktisch alles glattläuft, hat es keinen Sinn, woanders riesige
> Probleme zu schaffen, nur damit es _vielleicht_ noch ein wenig glatter
> läuft.

Umgekehrt: Weil woanders _vielleicht_ Probleme auftreten, wollen sie
nicht, das es noch glatter läuft. Es liefe nicht "vielliecht" glatter,
im aktuellen Fall, der zu dieser Diskussion geführt hat, wäre es
unbestreitbar glatter gelaufen.

>>Das habe ich auch nicht behauptet, es mir nur darum, daß Argument
>>"unnötige Verzögerung durch den bisherigen Domaininhaber", daß sie auch
>>schon vorbrachten, nicht zieht.
> Selbstverständlich zieht es. Wenn der Inhaber, wie sie selbst einräumen,
> nicht mehr daran mitwirkt, die Domain auf den Prozeßsieger zu übertragen,
> sondern allenfalls noch die Domainlöschung bewirkt, dann verzögert sich
> durch Ihre Redemption Grace Period die Übernahme durch den Prozeßsieger um
> exakt diese Period.

Und wo ist das Problem dabei? Ein Rechtsstreit zieht sich sowieso
mindestens mehrere Monate hin.

>>>Also, nur ein paar Probleme: Was passiert mit dem DISPUTE-Eintrag?
>>Was soll damit passieren?
> Das frage ich sie. Wollen Sie, daß beim DISPUTE-Eintrag die Grace Period
> nicht gilt? Dann lösen Sie ihr Problem in diesem Bereich nicht. Oder
> wollen Sie, daß sie gilt - welchen Sinn hat dann noch der DISPUTE-Eintrag,
> wenn doch der Inhaber sich die Domain immer noch wieder zurückholen kann?

Wenn er sie behalten will, braucht er erst garkein CLOSE durchzuführen.
Oder sie verlangen bei DISPUTE zum CLOSE noch eine Bestätigung per Fax
oder Post, DISPUTE beinhaltet m.W. sowieso einen gewissen Grad an
manuellem Eingriff.

Oder sie erlauben Domaininhabern generell ein "immediate close" per
zusätzlichem Schriftstück (Fax/Post).

>>Im übrigen ist das ja auch nicht ihr Problem.
> Na, das ist ja lustig: DENIC soll ein (vermeintliches) Problem durch eine
> Redemption Grace Period lösen, die ihrerseits erhebliche Probleme

Welche Probleme denn?

> DENICs Probleme? Im übrigen irren Sie; denn der kluge Anspruchssteller
> wird, um dieses Problem zu lösen, einfach DENIC mitverklagen.

Eine Lösungsmöglichkeit dafür habe ich oben aufgezeigt.

>>>Wie soll DENIC dem Domaininhaber, der die sofortige Domainfreigabe
>>>will (etwa weil er mit einer einstweiligen Verfügung bedroht wird),
>>>erklären, daß er jetzt gezwungen wird, die Domain noch einen Monat zu
>>>behalten, bzw. sie noch in einem merkwürdigen Schwebezustand bleibt?
>>S.o., KK existiert.
> Ja, aber da speilt der Anspruchsteller nicht mit, der naturgemäß kein
> Interesse daran hat, mit dem Domaininhaber noch irgendwelche KKs
> abzuwickeln.

Der zusätzliche Aufwand bei KK-OUT geht gegen 0.
Abgesehen davon wird ihm nichts anderes übrigbleiben, wenn er
gerichtlich dazu angewiesen ist, die Domain schnellstmöglich freizugeben.

> Außerdem: was machen Sie, wenn der Anspruchsteller, wie es
> häufig vorkommt, die DOmain selber gar nicht will? Da hilft Ihnen der KK
> gar nichts.

Wenn er sie nicht will, ist es ihm auch egal (oder sogar ganz recht),
daß sie noch für eine zusätzliche Zeitspanne gesperrt ist.

>>>Wie soll das Ganze abgewickelt werden? Soll nur der bisherige
>>>Provider die DOmain zurückholen können oder auch ein anderer?
>>Während der RGP kann nur der alte Zustand wiederhergestellt werden, also
>>nur der bisherige.
> Aha, Sie zwingen also den Domaininhaber, sich bei der Domainrückholung
> demselben Provider anzuvertrauen, der zuvor zu Unrecht die Domain gelöscht
> hatte. Das würde die betroffenen Domaininhaber sicher sehr beeindrucken.

Ja, sicher. Das wird ihm auf jeden Fall lieber sein, als die Domain
komplett verloren zu haben. Er kann dannach die Domain immer noch umziehen.

>>>Wie verhindern Sie, daß hier Mißbrauch betrieben wird, indem Provider
>>>attraktive Domains "zurückholen", ohne vom bisherigen Domaininhaber
>>>beauftragt zu sein?
>>Sie kümmern sich momentan auch nicht um mangelnde Legitimation (nur zur
>>Erinnerung, es ging um ein unberechtiges CLOSE), bei so einem Sonderfall
>>kann das also auch keine Rolle spielen.
> Wenn ich das übersetze, heißt das: "DENIC kümmert sich doch bei der
> Löschung nicht drum, da soll DENIC sich hier 'mal nicht so anstellen."

Wenn sie so wollen: Ja. Für den bisherigen Domaininhaber besteht doch
auch garkein Nachteil, wenn sein Provider die Domain unberechtigt
zurückholt. Wenn er bewußt ein CLOSE durchgeführt hat, ist es ihm egal,
was mit der Domain passiert.

> Eine sehr interessante Argumentation für jemanden, der DENIC gerade
> vorwirft, daß DENIC sich vermeintlich nicht kümmere. Und eine falsche

Ich werfe garnichts vor, ich zeige ihnen nur Möglichkeiten auf,
bestehende Verfahren zu verbessern. Ich bin nicht auf denic-bashing aus
,im Gegenteil, ich war mit der denic bis jetzt fast immer zufrieden.

> obendrein: Hier nämlich ginge es darum, daß der Provider durch
> absichtlichen Mißbrauch den Grundsatz "first come, first served" umgehen
> könnte. Das müßte man sehr wohl verhindern.

Dieses Prinzip kann der Provider momentan sowieso umgehen, indem er
sofort nach dem CLOSE ein REG mit seinen eigenen Daten macht. Den
Zusammenhang zu RGP sehe ich nicht.
Wenn es ihnen so sehr um dieses Prinzip geht: Eine RGP würde es sogar
fördern, zumindest wenn das Ende dieser im whois ersichtlich wäre.

>>Der Fall ist auch unbedeutend. Wenn das CLOSE vom Kunden gewollt war,
>>kann ihm egal sein, was dannach mit der Domain passiert.
> Ja, dem Kunden, nicht aber allen anderen.

s.o.
Wenn sie das als Problem ansehen: es besteht sowieso schon.

>>>Wie schließen Sie aus, daß Domaingrabber, wenn
>>>Sie mit Klage bedroht werden, die Domain freigeben, um den
>>>Anspruchssteller zu besänftigen, danach sich aber die Domain
>>>zurückholen?
>>Garnicht.
> Ah, sehr gut. Daß ich da nicht selbst drauf gekommen bin....

Ich helfe ihnen da gerne, wirklich.

>>Die Klagedrohung wird erst durch die Übernahme hinfällig,
>>nicht schon durch das CLOSE. Zieht er das CLOSE zurück, kann immer noch
>>geklagt werden.
> Er kann _erneut_ verklagt werden, und das kann er zu einem endlosen Hin
> und Her ausdehnen.

Wenn der Grabber dazu verurteilt wird, die Domain freizugeben, handelt
er rechtswidrig, wenn er es nicht tut. Zieht er den CLOSE zurück, tut er
das genauso.

>>>Usw., usf.
>>Keine schlüssigen Beispiele, nur konstruierte Fälle, die zudem nicht
>>DENIC betreffen,
> Mein Eindruck ist eher, daß Sie es sich mit Ihren Antworten sehr einfach
> machen.

Diesen Vorwurf kann ich genauso zurückgeben: Sie konstruieren Fälle, die
leicht gelöst werden können. Oder führen Sonderfälle an, die sie genauso
wie bisher behandeln können. Es geht darum, eine aktuelle Probleme für
die Zukunft zu lösen. Lösungsvorschläge abzuschmettern, weil sie nicht
auch alle anderen Probleme, die vielleicht mal auftreten können, macht
das sicher nicht besser.
Falls ihnen eine andere, bessere Lösung einfällt, bitte. Aber durch
totschweigen und verharmlosen von Problemen werden diese nicht aus der
Welt geschafft.

>>>Es liegt doch in der Natur der Sache und ist nur
>>>menschlich: Wenn ich weiß, daß mein Verhalten keine Konsequenzen hat,
>>>verhalte ich mich anders, als wenn ich weiß, daß ich für mein
>>>Verhalten geradestehen muß.
>>s.o., für den Reseller ist ein CLOSE auch unangenehm, wenn die
>>langfristigen Folgen (Verlust der Domain) abwendbar sind.
> Das sehe ich nicht so.

Schadensersatzforderungen, Kunden verloren und schlechte Publicity finde
ich persönlich nicht so angenehm.

>>Das Interesse
>>des Kunden an einer schnellen Wiederaufnahme der Domain überwiegt
>>wesentlich gegenüber dem Interesse des Resellers, möglichst wenig
>>Aufwand (in Form von Sorgfalt) zu treiben.
> Das Interesse des Domaininhabers ist vor allem darauf gerichtet, daß es
> nicht zur ungewollten Domainlöschung kommt - und das kann er
> sicherstellen, indem er sich einen zuverlässigen Provider sucht.

Der Kunde hat wenig Möglichkeiten, die Zuverlässigkeit eines Providers
zu überprüfen. Nein, der Preis ist kein zuverlässiger Gradmesser dafür,
genausowenig wie Hochglanzprospekte oder ein tolles Webinterface.

>>Abgesehen davon ist es kein großes Problem, wenn der Reseller an diesem
>>speziellen Punkt des Registrierungsbetriebs plötzlich weniger Sorgfalt
>>walten läßt. Wie sie selbst bemerkt haben, sind die Folgen abwendbar.
> LOL, das ist ja wirklich sehr lustig.

Nein, für den Kunden garnicht lustig. Aber was wird er im Zweifelsfall
eher wollen? Einen schlampigen Provider, durch den seine Domain 2 nicht
erreichbar ist (und denn er dannach wechseln kann). Oder einen nicht
ganz so schlampigen Provider, durch den seine Domain komplett weg ist
(und den er dannach wechseln kann, aber das bringt ihm nichts mehr).





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