Public DENIC mailinglist

[Ralph Babel <rbabel AT babylon.pfm-mainz.de>]

Sabine Dolderer schrieb:

> Ich denke schon, dass ich auf das Problem eingegangen bin.

Bisher sind mindestens drei Teilnehmer
dieser Diskussion anderer Ansicht.

> Wir haben in vielen Teilen der Welt ein Verfahren [...]

Und der nächste Strohmann. *seufz*

> Domains werden nicht jährlich registriert

Selbst Schuld. Durch Prepaid-Domains könnte das DENIC
auch endlich Minderjährige als Kunden gewinnen. Aber
ich will nicht vom Thema ablenken.

> Sie können nur auf Veranlassung des Kunden
> - nicht etwa des Registrars gelöscht werden

Das ist gelogen, und genau um diesen Punkt geht es.

Eine de-Domain kann _nur_ auf Veranlassung des betreuenden
Genossen und/oder des DENIC gelöscht werden. Idealerweise
geschieht dies im Einvernehmen mit dem Inhaber, aber eine
Garantie dafür gibt einem _niemand_, nicht einmal das DENIC
bei DENICdirect, und die Rechtsfolgen trägt faktisch genau
derjenige, der als einziger _keine_ Kontrolle darüber hat,
nämlich besagter Ex-Inhaber.

Und das ist ein Armutszeugnis für die ganze Genossenschaft.

> Was Sie nun zusätzlich anregen, ist, dass wir ein weiteres
> Verfahren anbieten, welches Providerfehler abfängt und da
> bin ich mir nicht sicher, ob dies wirklich unsere Aufgabe
> ist,

Verzichten Sie einfach auf die Zwangsbevollmächtigung des
Genossen für potentiell nicht wiedergutzumachende Aktionen!

Ach nein, das geht ja auf gar keinen Fall, denn
dann wäre plötzlich das DENIC seinen Kunden
gegenüber in der Verantwortung.

Welch schreckliche Vorstellung!

> Wenn dem Mitglied ein klarer Löschauftrag vorliegt, wird
> der diesen ausführen. Wenn er keinen klaren Löschauftrag
> hat, bringt es ihn aber auch nicht aus der Haftung, wenn
> eine Domain 4 Wochen später gelöscht wird,

Rechtlich nicht, aber faktisch schon, denn die mit einer
Grace-Period verbundene Dekonnektierung dürfte für kaum eine
tatsächlich bedeutende und genutzte Domain unbemerkt bleiben.

Ein wenig Realpolitik seitens der
DENIC-Offiziellen wäre nicht schlecht.

> Was wir bei der Einführung von einer Redemption Grace
> Periode aber sehen würden, ist eine unklare Zeit, in der
> der Domaininhaber nicht mehr für Verstösse zuständig ist
> aber ggf. die DENIC und dies mit alle potentiellen
> Konsequenzen. Und bei allem Verständnis für die
> Domaininhaber, das sollte eigentlich nicht sein.

"Heiliger Sankt Florian, verschon mein Haus, zünd and're an!"

> Alternativ kann ich mir aber sehr gut vorstellen, dass
> z.B. ein Provider für langjährige/gute Kunden, dessen
> Domains erst dekonnektiert und dann verzögert löscht
> und dies als Service für den Domaininhaber erbringt.

Und _wieder_ am Thema vorbei. Glückwunsch!

Es geht _nicht_ um den Fall, in dem alle Beteiligten
guten Willens sind, sondern um Fehler, Irrtümer,
Pannen, Sabotage, Amokläufe und ähnliches.