Public DENIC mailinglist

["Peter Backes" <rtc AT helen.PLASMA.Xg8.DE>]

On 8 Dec 2001 at 20:15, Daniel Roesen wrote:

> Ich bewege mich seit Ende der 80er im "Internet" (da gabs noch garkeine
> TLD "de"). 

Vielleicht waren die UUCP-Maps doch nicht sooo schlecht ;)

> Gehe davon aus, dass ich den geschichtlichen Hintergrund
> durchaus kenne. Und genau diese Kenntnis zeigt, dass DENIC den
> Alleinvertretungsanspruch quasi "schleichend" erreicht hat.

Ja, das stimmt durchaus, die heutige Lage betrachtet.

> Das Problem damit gibts erst mit fortschreitender Kommerzialisierung
> des Internet in den letzten fuenf Jahren. Damit bekam die Vergabe
> von de-Domains naemlich einen kommerziellen Zug.

ACK!!

> Nein, aber wenn Du proklamierst, dass Du nun die TLD "de" komplett
> auf Dich (Deine Nameserver) delegiert haben willst.

Wo sind die Grenzen zu ziehen? Soll man etwas technisch gesehen 
gleiches rechtlich/organisatorisch so sehr unterscheiden?

> Falsch. "de" ist keine Vanity-TLD wie .tv
> 
> "de" ist eine ccTLD im herkoemmlichen Sinne, d.h. sie stellt geographischen/
> staatlichen (as in "in welchem Staat bin ich") Bezug her. [...]

Ich nutze Domains sowohl (fuer mich selbst) zum traditionellen 
technischen, als auch zum 'Webdomain'-Zweck (nicht fuer mich 
persoenlich). Als technischer Domainnutzer bin ich mit allem absolut 
zufrieden, bezueglich 'Webdomains', wofuer das Domainsystem 
natuerlich nicht gedacht war, stimme ich durchaus mit Deiner Meinung 
ueberein. Man sollte die Systeme trennen.

> > Und ich kann nur noch mal wiederholen, dass das DENIC nicht 
> > Vergabestelle von Gottes Gnaden ist, sondern weil die ueberwiegende 
> > Mehrheit der Internetcommunity das DNS-Root mit DENIC als Bestandteil 
> > akzeptiert und dem DENIC vertraut, dass es seine Sache gut macht. 
> Ach? Woraus schliesst Du das bitteschoen?
> 
> Es gibt keine Wahl.

Wie erwaehnt, technisch doch, praktisch nein. Ich habe das Gefuehl, 
viele wollen hier darauf hinaus, das DNS als 'Webverzeichnis'-
Notloesung von damals heute an diese Aufgaben anpassen 
(Internationaler Zeichensatz, Organisatorische Anpassungen, etc.). 
Etwas, dass eigentlich fuer eine komplett andere Aufgabe entwickelt 
wurde, laesst sich nicht mehr anpassen IMO. Besser von Grund auf 
etwas neues entwickeln als halbherzig krumme Kabel geradebiegen.

-- Peter 'Rattacresh' Backes, rtc AT helen.PLASMA.Xg8.DE