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public-l - Re: Re: [DENICpublic-l] Vertragspartner DENIC

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Subject: Public DENIC mailinglist

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Re: Re: [DENICpublic-l] Vertragspartner DENIC


Chronological Thread 
  • From: Stephan Welzel/Denic <welzel AT denic.de>
  • To: Besim Karadeniz <besim AT karadeniz.de>
  • Cc: public-l AT denic.de
  • Subject: Re: Re: [DENICpublic-l] Vertragspartner DENIC
  • Date: Thu, 17 Jul 2003 14:34:54 +0200






Noch 'mal hallo,

On 17.07.2003 13:56 Besim Karadeniz <besim AT karadeniz.de> wrote:
>
> > Das praktische an dem jetzigen System ist, daß es allen größtmögliche
> > Freiheit gewährt und damit zugleich geringe Kosten bedeutet. Natürlich
ist
> > Freiheit immer auch mit Risiken verbunden, und natürlich können Sie
sagen,
> > daß Sie lieber größtmögliche Sicherheit wollen - dann wäre aber die
Folge,
> > daß die Providerregistrierung abgeschafft wird, es nur noch DENICdirect
> > gibt, und jeder Anmelder persönlich in Frankfurt vorspricht und seinen
> > Ausweis vorlegt. Ich hielte das nicht für sinnvoll.
>
> Also das Schreckgespenst einer zentrale Registrierungsstelle müssen wir
> nun wirklich nicht zeichnen. Inzwischen gibt es auch gute Beispiele von
> TLD, die sehr gut zentral verwaltet werden und technisch ebenfalls eine
> sehr hohe DNS-Qualität haben. Das ideale Schreckgespenst Network
> Solutions ist inzwischen nicht mehr Monopolist und ist als schlechtes
> Beispiel nicht mehr brauchbar.

Von NSI war doch gar nicht die Rede... Was ich lediglich sagen wollte, ist
dies: Wenn man DENIC für alles verantwortlich machen will, was bei der
Domainregistrierung irgendwo irgendwie schiefläuft, dann muß man dafür
sein, daß bei der Domainregistrierung außer DENIC niemand beteiligt ist.
Und das hieße eben: es gibt nur noch DENICdirect.

> > Der hat schuld, wenn er sich falsch verhält, natürlich. Wenn er sich
> > richtig verhält, hat er hingegen nicht schuld. Finden Sie diese
> > Erkenntnis wirklich bemerkenswert oder gar kritikwürdig?
>
> Also ich habe nun wirklich genügend Fälle bei KKs erlebt, in denen
> DENIC-Mitglieder irgendwas erzählt haben, nur nicht das, was das DENIC
> eigentlich sagt. Das ging von "das ist halt so, das war schon immer so"
> bis hin zu "werden sie halt DENIC-Mitglied, dann können sie das auch".

Augenblick 'mal! Die Diskussion ging so: "Christian" hat einen Fall
geschildert, in dem eindeutig der Provider sich unseriös verhalten hat,
wollte aber trotzdem DENIC dafür verantwortlich machen. Darauf habe ich
gesagt: Wenn der Provider sich unseriös verhält, hat natürlich der Provider
schuld, und nicht DENIC. Hingegen habe ich nie gesagt, der Provider habe
schuld, wenn ein Dritter sich unkorrekt verhält.

> > Wenn das so ist, warum erbringt er diese Leistung dann?
>
> Wie stellen Sie sich das vor? Sollen wir als ISP einfach sagen "Du,
> sorry, das DENIC benachteiligt uns, wir können keine DE-Domains
> registrieren, mache das selbst."?

Sie könnten sagen: "Du, sorry, wir verdienen an diesen albernen Domains
sowieso nichts, und deshalb bieten wir eben keine an." Warum denn nicht?

> Erklären Sie mal einem Kunden, weshalb er bei DENICdirekt horrende
> Preise für eine DE-Domain bezahlen muss und bei DENIC-Mitglieder
> DE-Domains Pfennigwaren sind.

Das ist leicht zu erklären mit dem ganz unterschiedlichen Aufwand - und
nach meinem Eindruck versteht das auch jeder.

> Bei individuellen Dienstleistungen habe
> ich keine Probleme, Argumente zu finden. Bei dem preislichen Chaos

Was Sie "preisliches Chaos" nennen, bezeichnen andere als das Resultat
freien Wettbewerbs ;p

> für
> eine brutal nackt vergleichbare Ware wie einer Domain habe ich jedoch
> gewisse Argumentationsschwierigkeiten, vor allem, wenn der
> Vertragspartner in allen Fällen derselbe sein soll.
>
> > Das kann ich letztlich nicht beurteilen, weil ich keinen Einblick in
> > die Vereinbarungen zwischen DENIC-Mitgliedern und Nichtmitgliedern
> > habe. Nicht verstehen kann ich allerdings, wieso die Nichtmitglieder
> > "das größte finanzielle Risiko" tragen.
>
> Weil ich beim Kunden Geld für eine Sache holen muss, bei der ich
> eigentlich gar kein Vertragspartner bin?

Dieses Risiko, wenn es denn eines ist, tragen die Mitglieder genauso.

> Weil mein DENIC-Mitglied
> problemlos KKs zustimmen muss, die er für bei ihm verwaltete Domains
> erhält, obwohl ich die eigentlich vermittelt habe? Das alles nur, weil
> ich dann die "Ehre" habe, im Tech-C zu stehen?

Das alles, weil der Domaininhaber der Inhaber der Domain ist und deshalb
über ihr Schicksal bestimmen kann.

> > Aber wie auch immer, wenn die Nichtmitglieder so unzufrieden sind,
> > warum werden sie dann nicht einfach selbst Mitglied?
>
> Weil es keine Religions-, sondern eine Kostenfrage ist. Die
> DENIC-Mitgliedschaft kostet meinen Arbeitgeber eine Kleinigkeit, die
> Anpassung und Entwicklung von Registrierungssystemen ebenfalls.

Aha! Es ist ja in Ordnung, wenn Sie die Kosten und den Aufwand scheuen -
aber es ist Ihre freie Entscheidung, und naturgemäß müssen Sie dann auch
mit den Folgen dieser Entscheidung leben. Sie können sich doch nicht
ernsthaft gegen die DENIC-Mitgliedschaft entscheiden, um Kosten zu sparen,
und sich dann darüber beklagen, daß Ihre Situation sich von denen
unterscheidet, die diese Kosten nicht scheuen und DENIC-Mitglieder geworden
sind.

> > Moment 'mal! Das liegt doch in der freien Entscheidung eines jeden
> > Nichtmitglieds: Lange Zwischenhändlerketten gibt es ja nur, wenn ein
> > Nichtmitglied sich entscheidet, nicht mit einem DENIC-Mitglied direkt
> > zusammenzuarbeiten. Daraus können Sie doch keinen Vorwurf gegen DENIC
oder
> > DENIC-Mitglieder ableiten.
>
> Ach nicht? Wer hat denn diese Struktur ursprünglich implementiert?

Ich wüßte nicht, daß DENIC eine "Struktur etabliert" hat, die unendlich
viele Zwischenprovider erfordert und es unmöglich macht, als Nichtmitglied
direkt mit einem Mitglied zusammenzuarbeiten.

> > Ich bin, ehrlich gesagt, immer wieder erstaunt darüber, wie alle
> > möglichen Leute versuchen, DENIC für alle möglichen Unebenheiten, die
> > auch nur entfernt mit dem internet zu tun haben, verantwortlich zu
> > machen. Vielleicht könnten wir uns 'mal darauf verständigen, daß
> > zumindest für die eigenen Entscheidungen jeder selbst die
> > Verantwortung trägt.
>
> Äh, nein, das können wir genau nicht.

Na gut, aber dann hat diese Diskussion keinen Sinn...

> Heute müssen wir jedoch auch mal überlegen, ob die damaligen
> Schwachpunkte noch vorliegen und ob es nicht vielleicht sinnvoll ist,
> andere Organisationsarten in Betracht zu ziehen, die transparenter für
> alle sind und einem gelegentlichen, behördenähnlichen Amtsschimmel
> entgegenwirken können.

Machen Sie doch 'mal einen Vorschlag!

Besten Gruß
Stephan Welzel






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